Presseschau 06.05.14




Quellen: Itar-Tass, Interfax, Ria Novosti, russland.ru, Gebietszeitung Sewastopol, Agentur Kriminform, hinzu kommen Informationen aus der städtischen Onlinezeitung von Slawjansk Slavgorod und Slawjansk Delowoj sowie
ukrainische Medien BigMir, Vesti, Ukrinform, Segognja und Tajmer.
(Die ukrainischen Regionalmedien sind eindeutig nicht pro-russisch, liefern jedoch ebenfalls interessante Einblicke ins Geschehen.
Zur Unterscheidung russischer und ukrainischer Nachrichten sind ukrainische Medien farblich, in Rot (Slavgorod und Slawjansk Delowoj) und Blau (BigMir, Vesti, Ukrinform, Segognja und Tajmer) gekennzeichnet.)





 

• Die Behörden in Odessa erklärten die Identifizierung der Leichen vom Brand im Gewerkschaftshaus für abgeschlossen und gaben die Toten zur Beerdigung frei.
5 von ihnen seien erschossen worden, 8 starben an einem Sturz aus großer Höhe, die anderen 24 im Feuer oder an Kohlenmonoxidvergiftung. Unter den Opfern seien 6 Frauen, die Altersspanne reiche von 18 bis 62 Jahren.
Anonyme Zeugen aus den Reihen der Polizei hatte in den letzten Tagen mitgeteilt, dass die gefundene Leichenanzahl bedeutend höher liege, Zahlen zwischen 70 und 115 Toten werden genannt.

 

• Die Bergleute aus zwei Schächten im Donbass haben gestern als Symbol des Protestes die Arbeit niedergelegt und fuhren nach Donezk, um gegen das Vorgehen der Kiewer Regierung zu protestieren. Sie forderten die Durchführung des Referendums und erklärten, dass sie auch bereit seien, sich bei den Selbstverteidigern zu organisieren und den Donbass mit der Waffe in der Hand gegen die gesetzlos handelnden Machthaber zu kämpfen.

 

• In Odessa bleiben Schulen und Hochschulen wahrscheinlich vorerst bis zum 12. Mai geschlossen, da die Sicherheit der jungen Menschen nicht mehr gewährleistet werden kann. Gerüchte über geplante Provokationen von allen Seiten machen die Runde.

 

• Tajmer berichtet, dass am 5. Mai die Haftprüfung für die festgenommenen Menschen begonnen habe. 5 Menschen erhielten Hausarrest, einige wurden wegen erschwerender Umstände zu Gefängnis verurteilt. So auch ein seinem Anwalt zufolge Unbeteiligter, der in die Unruhen hineingeraten war. Als erschwerend wurde gewertet, da er eine Fahrradfahrerausrüstung trug: einen Anzug mit Knie- und Ellenbogenschützer. Er muss für zwei Monate ins Gefängnis. Bei anderen war das Tragen eines Georgsbandes ebenfalls ein erschwerender Umstand.

 

• In Slawjansk hat das Backkombinat die Arbeit eingestellt, vorerst für 2 Tage. Dies wurde nach den gestrigen Kämpfen von den Mitarbeitern des Betriebes beschlossen. Sie begründeten ihre Entscheidung damit, dass die Brote über Nacht gebacken werden, die Mitarbeiter hauptsächlich Frauen seien und ihre wie auch die Sicherheit der Auslieferer, nicht mehr garantiert werden kann.
(Kommentar: Da Brot und Backwaren in den letzten Tagen schon ziemlich knapp waren, wird es jetzt wahrscheinlich zu einer akuten Mangelsituation kommen.)

 

• Am Tag der Präsidentenwahlen soll auch eine ukraineweite konsultative Volksbefragung abgehalten werden.

 

• Das Vorgehen der ukrainischen Behörden in Bezug auf die Regionen im Osten des Landes ist nach Ansicht von Marie Harf, Sprecherin des US-Außenamtes, beispielhaft zurückhaltend. Wie sie am Montag vor Journalisten betonte, handeln sie dabei im Interesse der Sicherung der Gesetzlichkeit.
Danach gefragt, ob Washington die Operation der ukrainischen Kräfte trotz der wachsenden Zahl der Opfer weiter unterstütze, erklärte Harf: „Die ukrainische Regierung hat eine bemerkenswerte Zurückhaltung angesichts der überaus ernsthaften Herausforderungen an den Tag gelegt. Sie trägt die Verantwortung für die Sicherung von Gesetz und Ordnung.“
Sie behauptete erneut, dass die Situation im Osten der Ukraine von Kräften verschärft werde, die mit Russland in Verbindung stehen. Ein Beweis dafür bestehe darin, dass „sie über Waffen verfügen, die sonst nur für russische Sicherheitskräfte zugänglich sind“.
Die „New York Times“, von der eine Korrespondentin rund eine Woche in der umkämpften ostukrainischen Stadt Slawjansk verbracht hatte, schrieb, dass die Volkswehr-Milizen hauptsächlich mit alten Schusswaffen der ukrainischen Armee bewaffnet seien. Unter ihnen gebe es keine russischen Bürger, so das Blatt.

 

• Nach Ansicht des US-Außenamtes hatten prorussische Kräfte die Ausschreitungen in Odessa provoziert, bei denen mehrere dutzend „Antimaidan“-Aktivisten ums Leben gekommen sind.
„Dies fing an, weil prorussische Kräfte und Separatisten als Erste angegriffen haben“, sagte die Außenamtssprecherin Marie Harf am Montag vor Journalisten.
Auf die Frage, ob dies Grund genug sei, um Menschen bei lebendigem Leibe zu verbrennen, erwiderte die Sprecherin: „Nein, das habe ich nicht gesagt. Es ist aber schon von Bedeutung, wer damit begonnen hat, den Konflikt zu verschärfen und Gewalt anzuwenden, wenn wir eine Wiederholung solcher Ereignisse verhindern wollen.“

 

• Das Leben der Ex-Regierungschefin und Präsidentschaftskandidatin Julia Timoschenko ist laut ihrer Pressesekretärin Marina Soroka in Gefahr.
Wie sie am Dienstag mitteilte, hatten Angestellte des Staatlichen Schutzdienstes, die für die Sicherheit der Präsidentschaftskandidatin zuständig sind, eine entsprechende Warnung erhalten.
(Kommentar. Vielleicht, weil sie das Verbrennen, Erschießen und Erschlagen von Menschen erfolgreiche Aktion zum Schutz von Ordnung und Sicherheit in der Heimat nannte?)

 

• Nach den tragischen Ereignissen am letzten Freitag in Odessa gelten 48 Personen weiterhin als vermisst. Wie der ukrainische Fernsehsender TSN mitteilte, sind etwa zwei Dutzend Opfer der Tragödie immer noch nicht identifiziert.

 

• Die Nacht in den umkämpften ostukrainischen Städten Slawjansk und Kramatorsk ist ruhig verlaufen. Wie RIA Novosti vor Ort berichtet, bereiten sich die Einwohner auf neue Attacken der Kiew unterstellten Truppen vor.
Am Montag war es am Stadtrand von Slawjansk, in der Nähe des Ortes Semjonowka, zu bewaffneten Zusammenstößen gekommen. Nach dem Gefecht hat sich die Lage allerdings relativ beruhigt. Einige Geschäfte machten auf, in denen die Einwohner jetzt auf Vorrat einkaufen. Menschenschlangen gibt es auch vor Geldautomaten.
In Kramatorsk kontrollieren die Befürworter der Föderalisierung nur den zentralen Platz der Stadt. Die ukrainischen Regierungskräfte bezogen Positionen am Stadtrand.

 

• Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Lewada-Zentrum ist die Hälfte der Russen der Ansicht, dass sich die Situation in der Ukraine in einen Bürgerkrieg verwandeln könnte, schreibt die Zeitung „Wedomosti“ am Dienstag.
Fast zwei Monate nach der Krim-Angliederung an Russland ist die Mehrheit der Russen immer noch erfreut über diesen Schritt. Gleichzeitig wächst jedoch die Angst vor einem Bürgerkrieg in der Ukraine und einem russischen Militäreinsatz.
Während in der zweiten März-Hälfte 67 Prozent der Russen der Meinung waren, dass weitere ukrainische Regionen dem Krim-Szenario folgen könnten, sind es jetzt noch 58 Prozent. Laut 30 Prozent sollte Moskau Abstand von einer Aufnahme der Gebiete Donezk und Lugansk nehmen (früher waren es zwölf Prozent). Für mehr als die Hälfte der Befragten sollte der Südosten des Landes Teil des Ukraine bleiben bzw. ein unabhängiger Staat werden. Nur 35 Prozent sprachen sich für eine Angliederung an Russland aus.
75 Prozent der Befragten haben Sorge vor einem bewaffneten Konflikt zwischen Russland und der Ukraine (vor anderthalb Monaten waren es 67 Prozent). Doch 57 Prozent sind davon überzeugt, dass es zwischen den Ländern keinen Krieg gibt. Laut 30 Prozent bereitet Russland einen Truppeneinmarsch vor. 28 Prozent halten einen Truppeneinmarsch für möglich. 24 Prozent sind der Ansicht, dass Russland keinen Einmarsch vorbereitet.
Nur elf Prozent glauben daran, dass ein russischer Truppeneinzug die Lage in der Ukraine stabilisieren könnte.
Laut dem Politologen Alexander Poschalow ist die Situation in der Ukraine so kompliziert, weil viele Akteure daran beteiligt sind: Russland, die EU, die USA. Demnächst soll die Präsidentschaftswahl stattfinden. Die russischen Medien unterstützen keinen Kandidaten. Im Unterschied zur Krim werden die südöstlichen Regionen der Ukraine nicht als russische Gebiete wahrgenommen. Nur wenige Russen fordern eine Angliederung dieser Gebiete. Das zeige, dass die Russen nicht aggressiv seien und keine imperialen Ambitionen haben, so der Politologe.

 

• An den gewalttätigen Zusammenstößen vom vergangenen Freitag im südukrainischen Odessa haben als Fußballfans verkleidete Angehörige der Sonderbataillone „Schtorm“ und „Dnepr-1“ der ukrainischen Bereitschaftstruppen teilgenommen, wie der Abgeordnete des Gebietsrates von Odessa Wadim Sawenko am Dienstag in einem Interview für RIA Novosti sagte.
Nach Angaben Sawenkos setzen sich die genannten Bataillone aus Mitgliedern rechtsradikaler nationalistischer Organisationen zusammen und werden vom ukrainischen Unternehmer Igor Kolomoiski finanziert.
Mit Schusswaffen ausgerüstet, hatten die Spezialkräfte nach ihrer Ankunft im Zentrum von Odessa Schutzwesten angezogen und sich mit anderen Schutzmitteln versorgt. „Das waren eine Art Vernichtungseinheiten, die für Einsätze im Südosten der Ukraine bestimmt sind…“, so der Abgeordnete.
Bei der offiziellen behördlichen Berichterstattung über 46 Tote in Odessa seien keine Vermissten erwähnt worden, so der Abgeordnete. Laut Augenzeugenberichten seien 116 Menschen getötet worden, sagte Sawenko.

 

• Das ukrainische Parlament (Rada) hat in einer geschlossenen Sitzung am Dienstag die ganze Fraktion der Kommunistischen Partei von der Debatte über den Militäreinsatz im Osten ausgeschlossen. Dies bestätigten mehrere Abgeordnete von der Regierungskoalition.
„Die Rada hat auf meinen Vorschlag hin für eine Entfernung der Fraktion der Kommunisten aus dem Saal gestimmt“, teilte Oleg Ljaschko, Chef der „Radikalen Partei von Oleg Ljaschko“ auf Facebook mit. Er lobte die Entscheidung als ein „historisches Ereignis“. „Ich hoffe, dass wir diese Verbrecherpartei bald verbieten.“ Wladimir Arjew von Julia Timoschenkos Partei Batkiwschtschyna teilte mit, dass die Kommunisten „wegen separatistischen Redeauftritten“ entfernt worden seien.

 

• Der Chef des ukrainischen Geheimdienstes SBU, Valentin Naliwajtschenko, hat Probleme beim „Sondereinsatz“ gegen die Befürworter einer Föderalisierung im Osten des Landes eingestanden. Nach seinen Worten traut die dortige Bevölkerung den Kiewer Sicherheitskräften nicht.
„Die Zivilisten und die Ortseinwohner stehen unter starkem Informationsdruck und vertrauen nicht der Polizei, dem SBU und dem Verteidigungsministerium, die sich um eine Liquidierung der Terroristen bemühen“, teilte Naliwajtschenko am Dienstag mit. Er habe die Rada (Parlament) über diese schwierige Situation in den Gebieten Donezk und Lugansk informiert. Der Geheimdienstchef versicherte, dass bei sämtlichen Militäraktionen im Osten des Landes ein „Höchstmaß an Zurückhaltung“ geübt werde, um zivile Opfer zu vermeiden.

 

• Das ukrainische Parlament hat am Dienstag den Vorschlag abgelehnt, eine Volksbefragung über die Dezentralisierung der Machtstrukturen am 25. Mai abzuhalten, teilte der Abgeordnete Alexander Briginez am Dienstag via Facebook mit.
„Es muss abgehalten werden, aber nicht während des Krieges“, schrieb er. „Nur 154 stimmten dafür. Der Vorschlag fiel durch – Gott sei Dank.“
Die Abgeordneten hatten zwei Varianten von Referendumsfragen vorgeschlagen. Die erste Variante sah nur eine Frage vor: „Unterstützen Sie die territoriale Integrität der Ukraine innerhalb der von der Verfassung vorgesehenen Grenzen als einen souveränen und unabhängigen, demokratischen, unitären europäischen Staat mit umfassenden Vollmachten der Regionen und der territorialen Gemeinden?“
In der zweiten Variante waren zwei Fragen vorgesehen – die obere sowie die Frage über den Status der russischen Sprache: „Unterstützen Sie den Gebrauch der russischen bzw. einer anderen Sprache, welche eine Mehrheit der Bevölkerung des jeweiligen Territoriums spricht, gemäß dem Beschluss der zuständigen Ortsräte neben der Staatssprache als einer regionalen Sprache?“

 

• Nach Angaben des Russischen Judenkongresses ist keine Massenevakuierung der Juden aus dem ukrainischen Odessa geplant. Am Montag hatten Medien unter Verweis auf die ukrainische Judengemeinde von einem Evakuierungsplan berichtet, sollte die Gewalt in Odessa weiter eskalieren.
Eine Evakuierung der Juden aus Odessa sei nicht geplant, erklärte der Russische Judenkongress am Dienstag. Dabei berief er sich auf Beni Lidsky, Chef des Moskauer Büros der Jewish Agency for Israel (Sochnut), die für Beziehungen zwischen dem Staat Israel und der jüdischen Diaspora weltweit sorgt. Seinerseits warnte Andrej Glozer, Sprecher des Hauptrabbiners Russlands Berl Lazar, vor einem „Flüchtlingsstrom aller Nationalitäten“, sollte die Bürgerkonfrontation in der Südost-Ukraine in einen Militärkonflikt auswachsen.

 

• Ein neues vierseitiges Treffen zur Ukraine ohne Teilnahme der ukrainischen Opposition wird nach Ansicht von Außenminister Sergej Lawrow kaum effektiv sein, deshalb betrachtet Moskau ein solches Treffen nicht als zweckmäßig.
Moskau bedauert, dass der Westen den Südosten der Ukraine nicht als einen vollwertigen Teilnehmer des nationalen Dialogs anerkennen will, sagte Lawrow am Dienstag bei einer Pressekonferenz nach Abschluss des Außenministertreffens des Europarates in Wien.
„Das, was die internationale Völkergemeinschaft tun konnte, nämlich den Rahmen abzustimmen, in dem wir einen Ausweg aus der ukrainischen Krise sehen – das haben wir bereits gemacht. Dies ist in erster Linie die Erklärung vom 17. April. Es wird kaum etwas mehr bringen, wenn man wieder im gleichen Format zusammentritt, während die Opposition des jetzigen Regimes in der Ukraine am Verhandlungstisch nicht vertreten ist“, betonte der Minister.
„Wollen wir doch die Ukraine nicht in Ost und West trennen, wollen wir unsere Bemühungen zusammenschließen und helfen, den Dialog aufzunehmen, der zur Abstimmung praktischer Schritte zur Umsetzung aller Abkommen und Erklärungen beitragen wird“, so Lawrow. „Die praktischen Schritte können aber nur die Ukrainer selbst unternehmen, wenn sie nicht davon abgehalten werden, miteinander zu kooperieren. Leider sind unsere westlichen Partner vorerst nicht reif dazu, einer gleichberechtigten Teilnahme des Südostens der Ukraine am nationalen Dialog zuzustimmen.“
„Für uns ist offensichtlich, dass unsere westlichen Partner sowohl in der EU als auch in den USA die Widersprüche, die in der Ukraine heranreiften, aktiv ausgenutzt haben, um ihre einseitige Agenda, ihre einseitigen Interessen durchzusetzen, wobei die Interessen des gesamten ukrainischen Volkes missachtet wurden“, fügte der Minister hinzu.

• Der Leiter des Katastrophenschutzes von Slawjansk kritisierte das unbedachte Verhalten der Zivilbürger in der Zeit der Angriffe. Sobald die Sirenen ertönen, sollten sich alle in ihre Häuser begeben, möglichst weit weg von den Fenster gehen und nicht rausgehen, sonst könne es irreversible Folgen haben. In den Betrieben und Einrichtungen existieren Schutzräume. Sie seien jedoch in nicht so gutem Zustand. Derzeit inspizieren seine Mitarbeiter die Schutzmöglichkeiten in der Stadt, auch die Keller. Eine Bombardierung sei zwar nicht wahrscheinlich, würde jedoch nicht gänzlich außer Acht gelassen.

• Insgesamt 8 Banken haben ihre Arbeit in Slawjansk eingestellt.

• Die Fahrstühle in den Hochhäusern der Stadt bleiben auch weiterhin zum Schutz der Bürger abgeschaltet. Dies hinge damit zusammen, dass es jederzeit zu einer Ausnahmesituation kommen könne, zu Kabelschäden oder Energieabschaltung. Von der Sperrung nicht betroffen seien die Krankenhäuser und Rehakliniken sowie die Großbäckerei. Bürger mit einer Gehbehinderung können eine individuelle Nutzung des Fahrstuhles vereinbaren.

• In Slawjansk wurde die Versorgung mit Elektrizität wiederhergestellt. Aber einige Dörfer der Region seien schon den 4. Tag ohne Licht und Strom.

• Eine Slawjanskerin rief gestern bei der Regierungshotline in Kiew an und erzählte von ihrer Angst, von den Vorgängen in der Stadt, dem Tod des Mädchens, der Bombardierung des Kindergartens. Sie forderte die Regierung auf, die Armee zurückzuziehen, da keine Terroristen oder Russen in der Stadt seien.
Sie habe jedoch keine Hoffnung, dass die Regierung auf sie hören wird.

• Die Gesundheitsbeauftragte von Slawjansk teilte mit, dass dank der Einwohner nun vorerst genug Material und Medikamente vorhanden seien.

• Die Kindergärten und Schulen bleiben weiterhin bis zur Organisation eines funktionierenden Transportnetzes geschlossen.

• In der Allee der Heldenstädte von Sewastopol wird nun auch Slawjansk genannt.

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http://slavgorod.com.ua/news/article/967/

• Die Bevölkerung in den ostukrainischen Gebieten Donezk und Lugansk, die nach einem für 11. Mai geplanten Referendum den föderativen Staat Noworossija (Neurussland) gründen könnten, werden nicht an der ukrainischen Präsidentenwahl am 25. Mai teilnehmen. Das sagte der Chef der gesellschaftlichen Bewegung „Südosten“ und Ex-Präsidentenkandidat Oleg Zarjow am Dienstag dem TV-Sender Rossija 24.
„(Am 25. Mai) werden Wahllokale weder in Donezk noch in Lugansk öffnen… Voraussichtlich in der kommenden Woche beginnen wir mit der Gründung von Noworossija. Sollten die Einwohner in den Gebieten Lugansk und Donezk dafür stimmen, wird unsere Bewegung ‚Südosten‘ auch an alle Regionen im Südosten (der Ukraine) appellieren, in das neue föderative Gebilde einzusteigen.“
Zu Noworossija könnten neben Donezk und Lugansk auch die Gebiete Cherson, Nikolajew, Odessa, Saporoschje, Dnepropetrowsk und Charkow gehören, sagte Zarjow. Aus Protest gegen die Regierung in Kiew hatte er seine Präsidentenkandidatur kürzlich zurückgezogen.

Der ukrainische Geheimdienst SBU hat nach unbestätigten Informationen Hunderte von russischen Armeeuniformen und gefälschte russische Truppenausweise heimlich in die östliche Protesthochburg Donezk gebracht. Mit ihnen soll ein Angriff auf ukrainische Grenzsoldaten inszeniert werden, wie RIA Novosti aus Sicherheitskreisen in Kiew erfuhr.
„Der SBU hat rund 200 Uniformsätze der russischen Armee und etwa 70 Dienstausweise russischer Truppenoffiziere aus Kiew nach Donezk gebracht“, teilte die Quelle mit. Der Transport sei von rund 20 Leibwächtern des Gouverneurs des Gebiets Donezk bewachst worden. Es sei geplant, einen Angriff auf ukrainische Grenzsoldaten vorzutäuschen und für Medien zu filmen.
Wie der Sprecher weiter erzählte, wurden 15 Schläger des ultranationalistischen Rechten Sektors in die Ortschaft Melowoje an der Grenze zu Russland mit dem Ziel verlegt worden, einen russischen Soldaten zu kidnappen, um ihn dann als einen „Beweis“ für eine militärische Verwicklung Russlands zu präsentieren. Zum gleichen Zweck sei eine ukrainische Panzerkolonne in Welikaja Nowosjolka (ca. 50 km westlich von Donezk) mit russischen Flaggen ausgestattet worden. Die Provokationen seien für den 8. und 9. Mai geplant.
Nach Angaben der Quelle zieht Kiew zudem eine medienwirksame Inszenierung einer russischen Seelandung im Raum Odessa in Erwägung. Eine Bestätigung aus anderen Quellen gab es zunächst nicht.

• Unbekannte haben am Dienstag Augenzeugenberichten zufolge ein Gebäude des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes in Donezk im Osten des Landes besetzt.

„Der Zaun wurde mit einem Lastwagen durchbrochen. Auf dem Gelände und auf dem Dach des Gebäudes halten sich mit Maschinenpistolen bewaffnete Leute in Tarnuniform auf“, sagte ein Ortsbewohner. Einzelheiten waren zunächst nicht bekannt.

• Erboste Odessiten (Einwohner Odessas) verbrannten heute die ukrainische Flagge, die über dem Gewerkschaftshaus gehisst war.

• Die Generalstaatsanwaltschaft der Ukraine hob die Immunität des Abgeordneten Oleg Zarjow auf.

• Der Koordinator der Verteidiger des Donbass gab heute Nachmittag in Donezk bekannt, dass sich auf Slawjansk Verstärkung für die ukrainische Armee und die Nationalgarde, die inzwischen ca. 30.000 Soldaten im Donezker Bezirk zusammengezogen haben. Panzerfahrzeuge und zwei Artillerie-Bataillone bewegen sich auf die Stadt zu.
Außerdem erklärte er, dass der Luftraum über Donezk für die zivile Luftfahrt gesperrt wurde, alle zivilen Angestellten vom Flughafen entfernt wurden , der von der Armee übernommen wurde.

Die ukrainische Armee hat im Raum von Slawjansk im Osten des Landes Mehrfachraketenwerfer des Typs "Grad" stationiert, teilte ein Angehöriger der Volksmiliz am Dienstag RIA Novosti in Slawjansk mit. „Nach uns vorliegenden Angaben sind die Anlagen zwischen Slawjansk und Kramatorsk aufgestellt“, sagte er.
„Allem Anschein nach wollen sie (die Armee) die Stadt nicht gleich angreifen, sondern haben zuerst eine Artillerievorbereitung geplant… Beim Einsatz von ‚Grad‘-Anlagen wird es zahlreiche Opfer in der Stadt geben. Wir hoffen aber, dass sie ein solches ungeheuerliches Verbrechen nicht begehen“, sagte der Gesprächspartner, der anonym bleiben wollte.
Der „Grad“-Mehrfachraketenwerfer ist keine Präzisionswaffe. Eine Anlage zerstört mit einziger Salve alles auf einer Fläche von rund 42 000 Quadratmetern. Das ist mit rund 8,5 Fußballfeldern zu vergleichen.

• Wegen einer massiven Drohung gegen die Veteranen des Großen Vaterländischen Krieges durch ultraradikale Nationalisten wurde in Nikopol (Bezirk Dnepropetrowsk) das Festkonzert abgesagt.

• Julia Timoschenko kündigte für den Fall, dass sie die Wahlen verlieren sollte, eine „dritte Runde der Revolution“ an.

• Unter den beim Angriff getöteten Zivilbürgern in Slawjansk sind auch zwei Kleinkinder.

• In Mariupol wurde ein Überfall auf die Kontrollposten bekanntgegeben. Für heute wird ein Angriff auf die Stadt erwartet.

• Bei dem Überfall in Mariupol starb ein Mensch, drei wurden verletzt, darunter einer lebensgefährlich.