Presseschau vom 27. und 28.09.2014

gemeinsame Beisetzung früherer und heutiger Antifaschisten in Saur-Mogila






Quellen: Itar-Tass, Interfax, Ria Novosti, rusvesna.su, voicesevas.ru, hinzu kommen Informationen der Seiten „Novorossia“ sowie „dnr-news“ und „novorosinform“.  Zur besseren Unterscheidung der Herkunft der Meldungen sind Nachrichtenquellen aus den neuen ostukrainischen Volksrepubliken in Rot (Portal Novorossia, dnr-news, novorosinform) gehalten, die Übersetzung russischer Medien (Itar-Tass, Interfax, Ria Novosti, rusvesna.su, voicesevas.ru) erfolgt in schwarzer Farbe.




Presseschau vom 27.09.2014:

Vormittags:


RIA.de: Eine Arbeitsgruppe des Zentrums für Kontrolle und Koordinierung von Fragen der Feuereinstellung und einer etappenweisen Stabilisierung der Trennungslinie der Seiten hat ihre Arbeit aufgenommen. Die Zone der Feuereinstellung in der Ukraine wird in vier bis fünf Sektoren aufgeteilt, wo drei bis fünf OSZE-Monitoringgruppen arbeiten werden, wie das Pressezentrum der Sonderoperation der ukrainischen Armee am Freitag mitteilt.
„Äußerst wichtig ist, dass diese Arbeitsgruppe des Zentrums die Kontrolle über die Feuereinstellung in der ganzen Periode der Stabilisierung der Situation auf dem Territorium der Gebiete Donezk und Lugansk ausüben wird“, heißt es in der Mitteilung. Das Pressezentrum teilt mit, dass die Arbeitsgruppe ihre Tätigkeit am 26. September aufgenommen hat. Ihr gehören Vertreter der ukrainischen Seite, die OSZE-Monitoringgruppe und 76 Angehörige der russischen Streitkräfte an.

Novorossia.su: In der LVR wurde die Zentrale Wahlkommission gebildet. Die Wahlen sollen am 2. November stattfinden.

RIA.de: Deutschland wird 75 Lastwagen mit humanitären Hilfsgütern in die Ukraine schicken. Die Hilfe sei für Flüchtlinge aus dem Südosten der Republik bestimmt, wie Vizeregierungschef Wladimir Groisman in Kiew mitteilte. Nach Angaben des ukrainischen Kabinetts vom Freitag hatten Groisman und der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Hans-Joachim Fuchtel, Termine sowie die mit der Entladung der Güter zusammenhängenden Fragen erörtert. "Deutschland hat sich bereit erklärt, in nächster Zeit 75 Lkw mit Hilfsgütern in die Ukraine zu entsenden. Es handelt sich in erster Linie um Waren des dringenden Bedarfs angesichts des herannahenden Winters. Die Laster sollen Mitte Oktober in der Ukraine eintreffen und werden in den Gebieten Saporoschje, Dnepropetrowsk und Charkow unter Vermittlung des Ukrainischen Roten Kreuzes entladen", hieß es in der Mitteilung. Unterdessen äußerte das britische Außenministerium Besorgnis über Meldungen, wonach Russland einen vierten humanitären Konvoi für den Südosten der Ukraine vorbereitet. "Solcher Konvoi wird die Souveränität der Ukraine verletzen, weil derartige Lieferungen von der Ukraine zu billigen und vom Internationalen Komitee von Rotem Kreuz zu kontrollieren sind", teilte das Außenamt bei Twitter mit.  Am vergangenen Donnerstag hatte der ukrainische Präsident Pjotr Poroschenko russische humanitäre Konvois für die Gebiete Donezk und Lugansk im Osten des Landes als eine Intervention der Ukraine bezeichnet. Am Freitag erklärte der stellvertretende Zivilschutzminister Russlands, Wladimir Stepanow, dass Moskau einen vierten humanitären Konvoi für die Ostukraine vorbereitet. Russland hatte Vertreter der ukrainischen Zollbehörde und des IKRK mehrmals aufgefordert, russische Ladungen zu kontrollieren, was sie aber ablehnten.

Nachmittags:

RIA.de: Die ukrainischen Sicherheitskräfte haben am Samstag in Charkow im Osten des Landes 23 Teilnehmer eines von den Behörden nicht genehmigten „Friedensmarsches“ festgenommen. Das teilte der ukrainische Innenminister Arsen Awakow in Kiew mit. Der von der Kommunistischen Partei organisierte Friedensmarsch gegen die Kampfhandlungen in der Donbass-Region war von einem örtlichen Gericht verboten worden. Die Behörden riefen die Bevölkerung auf, der Aktion fernzubleiben. Unter den Festgenommenen war auch die ehemalige Abgeordnete Alla Alexandrowskaja von der Kommunistischen Partei. Nach Behördenangaben nahmen an dem Marsch etwa 100 Einwohner von Charkow teil.

Rusvesna.su: Der Premierminister der DVR erklärte, dass einige ukrainische Einheiten den Beschuss weiterführen. Beschossen werden nicht nur die Positionen der Volksmiliz und Wohnviertel, sondern auch andere ukrainische Truppen, die die Waffenruhe einhalten.

ITAR-TASS: Protestaktionen gegen den Krieg im Donbass fanden heute in vielen Städten der Ukraine statt. Die Einwohner Charkows, Odessas, Dnepropetrowsks, Saporoshes, Cherstons und Nikolajewkas  gingen auf die zentralen Straßen ihrer Heimatstädte mit der Forderung an die Kiewer Regierung, sofort die Unterstützung für den Krieg gegen die Bevölkerung des Lugansker und Donezker Gebietes zu stoppen. In Dnepropertowsk versammelten sich etwa 1.300 Menschen mit den Losungen „Für Frieden!“, „Keine Nato!“ und „Poroschenko, keinen Krieg!“ Etwa 1.000 Menschen protestierten in Nikolajew mit Plakaten „Washington, hör auf das Land zu zerreißen!“ und „Besser ein schlechter Frieden als Krieg!“ In Odessa gedachten etwa 1.500 Einwohner der Opfer vom 2. Mai und Forderten „Nein dem Krieg!“. In Cherston hinderten die Sicherheitsorgane viele Menschen daran, bis zur Kundgebung zu gelangen, an der trotz allem etwa 600 Menschen teilnahmen. In Saporoshe protestierten ungefähr 1.300 Einwohner mit Losungen wie „Wir verfluchen das Geschäft mit dem Krieg!“ und „Nato heißt Krieg!“ Trotz des Verbots nahmen etwa 700 Menschen in Charkow an einem Friedensmarsch teil. 23 Teilnehmer wurden verhaftet.

Novorossia.su: Im Rahmen der internationalen Unterstützung der Lugansker Volksrepublik wird morgen die italienische Ska-Punk-Band Banda Bassotti in Lugansk auftreten. Das Konzert ist für 15.00 Uhr geplant.

RIA.de: Das ukrainische Militär hat mit der Verlegung von Panzertechnik und diversen Fahrzeugen in die Zone der sogenannten Anti-Terror-Operation im Osten des Landes begonnen. Das teilte der ukrainische Grenzdienst am Samstag mit. Die Technik solle unter anderem an der ukrainisch-russischen Grenze stationiert werden. Es handele sich um sechs Schützenpanzerwagen, acht Armeelastwagen und drei Kleinbusse, hieß es. Der andere Teil der Technik solle später verlegt werden. In letzter Zeit hatte der ukrainische Grenzdienst 20 reparierte Schützenpanzerwagen zurück erhalten. Etwa 50 Lastwagen wurden für die Grenzer von der ukrainischen Regierung gekauft. In den östlichen Gebieten Donezk und Lugansk gilt seit dem 5. September eine Waffenruhe, die allerdings äußerst brüchig ist. Die im April ausgerufenen nicht anerkannten Republiken Donezk und Lugansk kämpfen um ihre Unabhängigkeit von Kiew.

Rusvesna.su: Das Oberhaupt der LVR erklärte, dass die Regierung seiner Republik Russland um Hilfe mit Baumaterialien gebeten hat.
Abends:

RIA.de: Eine nächste Runde der trilateralen Gasgespräche im Format Russland-Ukraine-EU findet am 2. Oder 3. Oktober statt. Das teilte Russlands Energieminister Alexander Nowak am Samstag in Moskau mit, ohne den Ort zu nennen. Die Partner waren am vergangenen Freitag bereits in Berlin zusammengetroffen. Vereinbart wurde, dass Russland im Laufe der nächsten sechs Monate bis zu fünf Milliarden Kubikmeter Gas an die Ukraine liefert. Dazu hat Kiew zwei Milliarden US-Dollar Altschulden an den russischen Monopolisten Gazprom sowie eine Anzahlung zu überweisen. Für diese Lieferungen gilt ein Preis von 385 Dollar pro 1000 Kubikmeter. Die Verbindlichkeiten der Ukraine gegenüber Russland für das bereits bezogene Gas belaufen sich derzeit auf 5,3 Milliarden Dollar. Wegen zu hoher Schulden hatte Gazprom Mitte Juni der Ukraine den Gashahn abgedreht.

ITAR-TASS: An der Trauerfeier für die im Donbass Getöteten in Moskau nahmen 6mal mehr Menschen teil als die Veranstalter angemeldet hatten. 17.000 Menschen gedachten am Sonnabend der Opfer des Bürgerkriegs.
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Dnr-news: Die Vereinigung „Antifaschistischer Donbass“ schickt eine Hilfslieferung von Italien in die DVR.




Presseschau vom 28.09.2014

Vormittags:


Rusvesna.su: Nach der Auflösung des gestrigen Charkower Friedensmarsches und Verhaftung von 23 Teilnehmern wurde in der Nacht über die antifaschistischen sozialen Netzwerke eine Warnung vor einer Aktion der Euromaidaner und des „Rechten Sektors“ publiziert. Es seien etwa 200 Kämpfer der rechten Bewegungen nach Charkow gereist und beabsichtigen nach eigenen Aussagen im Internet die Herbeiführung eines Szenarios wie in Odessa. Einer Aktivistin des Antimaidan sei heute Nacht ein Molotow-Cocktail auf den Balkon geworfen worden, Drohungen wurden gebrüllt. Es wird befürchtet, dass noch andere Kriegsgegner, deren Adressen im Internet veröffentlicht wurden, angegriffen werden könnten. Für heute haben die pro-ukrainischen Kräfte einen Marsch mit anschließender Kundgebung unter dem Motto „Charkow – das ist die Ukraine!“ geplant.

RIA.de: Die Volkswehr-Milizen im Südosten der Ukraine hören laut Russlands Außenminister Sergej Lawrow nicht immer auf die Meinung Russlands. In seinem Interview für Bloomberg TV erinnerte Lawrow unter anderem daran, dass Russlands Präsident Wladimir Putin im Frühjahr die Volkswehr öffentlich aufgerufen hatte, das Unabhängigkeitsreferendum in dieser Region zu verschieben, um einem politischen Dialog mit dem ukrainischen Präsidenten, der später gewählt werden sollte, eine Chance zu geben. „Sie haben darauf geantwortet, dass sie zwar Russland und Putin sowie diese Meinungen und Ratschläge respektieren. Sie haben aber bereits beschlossen, dass etwas getan werden muss, und ihr Referendum durchgeführt“, so Lawrow. Die Volkswehr lehne Verhandlungen nicht ab, betonte er. „Die Milizen erklären, dass sie bereit sind, mit den Kiewer Behörden bis zur vollständigen Erfüllung des von ihnen am 5. September unterzeichneten Protokolls zu sprechen, das ein Dutzend Punkte, unter anderem über den politischen Dialog, enthält

Gefunden auf ANNA News Facebook: Das Kinderbataillon aus den Vorkarpaten (Video jetzt mit deutschen Untertiteln)
http://www.youtube.com/watch?v=GTQ0_xovg_8#t=26

Rusvesna.su: Bei der Minenräumung in der Nähe von Saur-Mogila war ein nboch unbekanntes Gemeinschaftsgrab von Kämpfern der Roten Armee aus dem Großen Vaterländischen Krieg entdeckt worden. Von 82 Soldaten konnten nur 5 identifiziert werden. Zwei von ihnen stammen aus Russland, deshalb werden ihre sterblichen Überreste an die Verwandten in Omsk und Irkutsk übergeben. ‚Die anderen wurden zusammen mit 17 gefallenen Volksmilizionäre, die in den Tagen des „Waffenstillstands“ umgekommen sind, auf dem Gelände des Mahnmals beigesetzt. Viele Menschen waren zur Beisetzung gekommen, fast alle mit Blumen, dioe auf dem Gräbern niedergelegt wurden. Viele Familien kamen mit ihren Kindern, um derer zu gedenken, die ihr Leben für Novorossia gegeben hatten.
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Einer der Kommandeure berichtet von den damaligen und  heutigen Gefallenen im Kampf um die Befreiung ihres Landes vom Faschismus. Gezeigt werden auch die Überreste der Kämpfe um die strategisch wichtige Höhe. [youtube https://www.youtube.com/watch?v=Pqyp6QQZlGs&w=480&h=360]

Novorosinform.org:  88 Bergwerke von den 93 im Donbass befinden sich in Gebieten, die von den Volksmilizen der DVR und LVR kontrolliert werden. Insgesamt arbeiten jedoch nur 24 Schächte.

Nachmittags:

RIA.de: Die ostukrainischen Volksmilizen haben in der Nacht zum Sonntag zwölf gefangene ukrainische Soldaten freigelassen, wie Präsident Pjotr Poroschenko via Twitter mitteilte. „Heute Nacht wurden zwölf unserer Militärs freigelassen, die in Donezk, Lugansk und Krassny Don gefangen gehalten wurden“, hieß es. Am Samstag hatte die ostukrainische Volkswehr sieben gefangen gehaltene Soldaten freigelassen, wie das ukrainische Zentrum für Gefangenenbefreiung „Offizierskorps“ berichtete. Zuvor hatten die Volksmilizen berichtet, der Gefangenenaustausch sei eingestellt worden, weil die ukrainische Seite „statt der angegebenen Liste merkwürdige Personen zuschiebt, die mit der Volkswehr nichts zu tun haben“.

Novorosinform.org: In der DVR wurde ein weiteres Massengrab entdeckt. Augenzeugen berichten, dass ein Lada mit fünf Insassen direkt an einer Straßensperre von Fallschirmjägern der ukrainischen Armee beschossen worden war. Die Leichen der 5 Männer wurden einfach in eine Grube geworfen und verscharrt. Die Ermittler der Volksmiliz wollen nun den Tod der Männer aufklären.

Abends:

Novorosinform.org: Um den Beschuss von Wohnvierteln der Stadt Donezk vom Gelände des Flughafens aus zu beenden, stürmten gestern Einheiten der Volksmiliz der DVR das Gelände und besetzten das neue Terminal. Jedoch halten sich auch weiterhin 700-800 ukrainische Soldaten einen Teil des Flughafens besetzt. Außerdem findet ein weiterer Gefangenenaustausch nur statt, wenn Kiew aufhört zu betrügen. Während die DVR die aufgelisteten Personen anm Kiew übergeben hatte, waren unter den Freigelassenen, die in die DVR zurückkehrten, nur sehr wenige Personen von der Liste, dafür Gefangene, die nichts mit der Volksmiliz zu tun hatten oder Landwirte, die man in Vororten einfach aus ihren Gärten mitgenommen hatte.
Novorosinform.org: Die Beauftragte für den Gefangenenaustausch Darja Morosowa informierte über einen heute vollzogenen Austausch von Gefangenen. Der Volksmiliz seien 30 Personen übergeben worden, Lehrer und Oppositionelle, die an Protestveranstaltungen gegen die Kiewer Junta teilgenommen hatten, unter ihnen auch der Volksbürgermeister von Nikolajew.

Novorosinform.org: Die Teilnehmer des Marsches für die Einheit der Ukraine in Charkow, veranstaltet vom Euromaidan und vom „Rechten Sektor“, haben das Lenindenkmal auf dem Platz der Freiheit im Stadtzentrum zerstört. Die Sicherheitsorgane griffen nicht ein.
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