SINNSÄTZE

des großen Themenbereichs

MYSTIK - RELIGION - GOTT.


Abhinavagupta (um 950-1020), einer der größten indischen Philosophen, Mystiker und Ästheten; außerdem war er Dichter, Dramatiker, Musiker, Theologe und Exeget: „Das letzte Bewusstsein ist immer und überall da. Es ist jenseits von Zeit und Raum, ohne davor und danach. Es ist unleugbar und offenbar. Was also kann man über es sagen?“
Alighieri, Dante (1265-1321), einer der bedeutendsten Dichter und Philosophen italienischer Sprache des europäischen Mittelalters: „Drei Dinge sind aus dem Paradies geblieben: die Sterne, die Blumen und die Augen der Kinder.“
Amiel, Henri-Frédéric (1821-1881), französischsprachiger Schweizer Schriftsteller und Philosoph: „Glaube ist Gewissheit ohne Beweise.“
Andreas Rother, Tai Chi Chuan und Qi Gong Lehrer: „Wie erreiche ich Wuwei, Handeln durch Nichthandeln?: Wende dich nach innen – werde achtsam./ Wand’le Groll, Schuld, Scham und Angst in dir./ Prüfe, ob es wahre Freude bereitet – zu TUN./ Oder, ob es genügt, achtsam – zu SEIN.“
Asiatisches Sprichwort: „Willst Du den Himmel gewiss haben, so tauge etwas für die Erde.“
Assisi, Franz von (Franziskus von Assisi, gebürtig: Giovanni Battista Bernardone, 1182-1226), Ordensgründer der Franziskaner, von der römisch-katholischen Kirche als Heiliger verehrt: „Gott ist die Freude. Darum hat er die Sonne vor sein Haus gestellt.“
AT, 1. Chronik, 22, 13: „Dann aber wird es dir gelingen, wenn du die Gebote und Rechte befolgst, die der HERR dem Mose für Israel übertragen hat. Sei getrost und fürchte dich nicht und lass dich nicht erschrecken!“
AT, 1. Mose 12, 2: „Ich will dich segnen, und du sollst ein Segen sein.“
AT, 2. Mose 3, 11-12: „Mose sprach zu Gott: Wer bin ich, dass ich zum Pharao gehe, und führe die Israeliten aus Ägypten. Gott sprach: Ich will mit dir sein.“
AT, 5. Mose, 2, 7a: „Der Herr, dein Gott, hat dich gesegnet in allen Werken deiner Hände.“
AT, Jesaja 48, 17b: „Der Herr leitet dich auf dem Weg, den du gehst.“
AT, Josua 1, 9b: „Lass dir nicht grauen und entsetze dich nicht; denn der Herr, dein Gott, ist mit dir in allem, was du tun wirst.“
AT, Kohelet, Der Prediger Salomo, 9, 11: „Ich wandte mich und sahe, wie es unter der Sonne zugehet, daß zum Laufen nicht hilft schnell sein, zum Streit hilft nicht stark sein, zur Nahrung hilft nicht geschickt sein, zum Reichtum hilft nicht klug sein. Daß einer angenehm sei, hilft nicht, daß er ein Ding wohl könne; sondern alles liegt an Zeit und Glück.“
AT, Psalm 73, 23-28: Dennoch bleibe ich stets an dir;/ denn du hältst mich bei meiner rechten Hand,/ du leitest mich nach Deinem Rat/ und nimmst mich am Ende mit Ehren an./ Wenn ich nur dich habe,/ so frage ich nichts nach Himmel und Erde./ Wenn mir gleich Leib und Seele verschmachtet, / so bist du doch, Gott, allezeit meines Herzens Trost und mein Teil./ Denn siehe, die von dir weichen, werden umkommen; / du bringst um alle, die dir die Treue brechen./ Aber das ist meine Freude,/ dass ich mich zu Gott halte und meine Zuversicht setze auf Gott den Herrn,/ dass ich verkündige all dein Tun.“
AT, Psalter, Psalm 36, 8: „Wie köstlich ist Deine Güte - Gott, dass Menschenkinder unter dem Schatten Deiner Flügel Zuflucht haben.“
AT, Sprüche Salomos (gesammelt aus den Kapiteln 3 bis 24): „Wer zu anderen gütig ist, tut sich selber wohl; der Grausame tut sich selber weh. - Eine offene, ehrliche Antwort ist ein Zeichen von wahrer Freundschaft. - Wer seinen Verstand schärft, tut sich selbst etwas Gutes; wer seiner Einsicht folgt, findet das Glück. - Wer verächtlich über andere redet, hat keinen Verstand; der Verständige hält den Mund.“
AT, Sprüche Salomos, 13, 9: „Das Licht der Gerechten brennt fröhlich; aber die Leuchte der Gottlosen wird verlöschen.“
AT, Sprüche Salomos, 13, 10: „Unter den Stolzen ist immer Hader; aber Weisheit bei denen, die verständig sind.“
Aurel, Marc (Marcus Aurelius Antonius, 121-180), römischer Kaiser und Philosoph, in: Selbstbetrachtungen: „Höre also endlich auf, dir Sorge zu machen. Aber du bist vielleicht mit dem Lose unzufrieden, das dir infolge der Einrichtung des Weltalls beschieden ist? Da rufe dir diese Alternative ins Gedächtnis: Entweder waltet eine Vorsehung oder der Zusammenstoß von Atomen [...]. Da beachte doch, wie schnell alles ins Grab der Vergessenheit sinkt, welcher unermessliche Abgrund der Zeit vor dir war und nach dir kommen wird, wie nichtig das Lobgetöne ist, wie wandelbar und urteilslos diejenigen sind, die dir Beifall zollen, und wie klein der Kreis, auf den dein Ruhm beschränkt bleibt! Ist ja doch die ganze Erde nur ein Punkt im All, und welch kleiner Winkel auf ihr ist deine Wohnung! Und hier, wie viel sind derer, die dich preisen werden, und von welcher Beschaffenheit sind sie? Denke also endlich daran, dich in jenes kleine Gebiet zurückzuziehen, das du selbst bist, und vor allem zerstreue dich nicht und widerstrebe nicht, sondern bleibe frei und sieh alle Dinge mit furchtlosem Auge an, als Mensch, als Bürger, als sterbliches Wesen.“
Aus Afrika: „Die Weise, wie man gibt, gilt mehr, als was man gibt.“
Aus Arabien: „Keine Religion hat der, der keine Humanität hat.“
Aus China: „Wenn drei Personen eines Herzens sind, so verwandelt sich selbst Lehm in Gold.“
Aus dem Talmud (zu deutsch: ‚Belehrung, Studium‘), eines der bedeutendsten Schriftwerke des Judentums; er besteht aus Mischna (den jüdischen Religionsgesetzen) und Gemara (dem Disput über Mischna) und enthält die praktischen Alltagsregeln, die sich aus dem jüdisch-biblischen Gesetzestext – der Tora – ergeben: Je älter die Leute werden, die ein geistiges Leben führen, um so weiter wird ihr geistiger Horizont, um so klarer wird ihre Erkenntnis; die aber ein weltliches Leben führen, werden mit den Jahren nur noch stumpfer.“
Aus dem Talmud (zu deutsch: ‚Belehrung, Studium‘), eines der bedeutendsten Schriftwerke des Judentums; er besteht aus Mischna (den jüdischen Religionsgesetzen) und Gemara (dem Disput über Mischna) und enthält die praktischen Alltagsregeln, die sich aus dem jüdisch-biblischen Gesetzestext – der Tora – ergeben: „Der beste Prediger ist das Herz, der beste Lehrer die Zeit, das beste Buch die Welt, der beste Freund Gott.“
Aus dem Talmud (zu deutsch: ‚Belehrung, Studium‘), eines der bedeutendsten Schriftwerke des Judentums; er besteht aus Mischna (den jüdischen Religionsgesetzen) und Gemara (dem Disput über Mischna) und enthält die praktischen Alltagsregeln, die sich aus dem jüdisch-biblischen Gesetzestext – der Tora – ergeben: „Es sind drei Kronen: Die des Richters, des Priesters, des Königs. Aber die Krone eines guten Namens ist höher als alle.“
Aus dem Zen-Buddhismus: „Still sitzen. Nichts tun. Der Frühling kommt. Das Gras wächst.“
Aus der Ukraine: „Gott verkauft Weisheit für Arbeit und Leiden.“
Aus Griechenland: „Wen Gott verderben will, den schlägt er vorher mit Blindheit.“
Aus Großbritannien: „Besser als der Weise spielt niemand den Toren.“
Aus Russland: „Gott geht zu dem, der zu ihm kommt.“
Aus Vietnam: „Augen sind die Spiegel der Seele.“
Aus Ägypten: „Wer den Lohn nimmt, dem rechnet Gott auch die Tat an.“
Autor unbekannt: „Das Böse in der Welt ist eine Prüfung Gottes. Das Gute ist sein Geschenk.“
Autor unbekannt: „Der Glaube gibt uns die Kraft, tapfer zu tragen, was wir nicht ändern können.“
Autor unbekannt: „Du bist ein Gedanke Gottes; und dazu: ein genialer!“
Autor unbekannt: „If you love truth,/ be a lover of silence./ Silence, like the sunlight,/ will illuminate you in God. – Wenn Du die Wahrheit liebst,/ Sei ein Liebhaber der Stille./ Stille wie das Sonnenlicht,/ Wird dich erleuchten in Gott.“
Autor unbekannt: „Wenn du nicht die Sonne bist,/ stirbt der Kranke vor dem Tore, stirbt die Rose vor dem Flore,/ stirbt der Falter vor der Frist,/ wenn du nicht die Sonne bist.“
Autor unbekannt: „Wer sich bewußt macht, daß sein Helfer allmächtig ist, der braucht nicht zu verzweifeln.“
Avila, Teresa von (Teresa Sanchez de Cepeda y Ahumada, 1515-1582), Mystikerin, Karmelitin, von der römisch-katholischen Kirche als Heilige und Kirchenlehrerin verehrt: „Nichts soll dich ängstigen, nichts dich erschrecken. Alles geht vorüber. Gott allein bleibt derselbe. Alles erreicht der Geduldige, und wer Gott hat, der hat alles - Gott allein genügt.“
Baba, Sathya Sai (Sathya Narayana Raju Ratnakaram, 1926-2011), indischer Guru: „Das Geheimnis der Befreiung liegt nicht in den mystischen Formeln, die ins Ohr geflüstert und im Rosenkranz heruntergebetet werden, sondern im Schreiten zur Tat, im Vorwärtsgehen und im praktischen Tun.“
Baba, Sathya Sai (Sathya Narayana Raju Ratnakaram, 1926-2011), indischer Guru: „Der wichtigste Grund für das formlose Göttliche Form anzunehmen ist, dass Es dies zum Wohle der Gottsuchenden tut.“
Baba, Sathya Sai (Sathya Narayana Raju Ratnakaram, 1926-2011), indischer Guru: „Die einzige Möglichkeit, den Weg der Gewaltlosigkeit zu gehen besteht darin, die Einheit des Atman (des Göttlichen) in allen Lebewesen zu erkennen und alle als gleichwertig anzusehen.“
Baba, Sathya Sai (Sathya Narayana Raju Ratnakaram, 1926-2011), indischer Guru: „Es gibt nur einen Gott, Er ist allgegenwärtig./ Es gibt nur eine Religion, die Religion der Liebe./ Es gibt nur eine Kaste, die Kaste der Menschheit./Es gibt nur eine Sprache, die Sprache des Herzens.“
Baba, Sathya Sai (Sathya Narayana Raju Ratnakaram, 1926-2011), indischer Guru: „Wo Vertrauen herrscht, ist Liebe,/ wo Liebe ist, Frieden,/ wo Frieden ist, Wahrheit,/ wo die Wahrheit ist, da ist Gott.“
Bacon, Francis (1561-1626), englischer Philosoph, Staatsmann, Wegbereiter des Empirismus: „Wenig Philosophie entfernt von der Religion, viel Philosophie führt zu ihr zurück.“
Balthasar, Hans Urs von (1905-1988), bedeutender Schweizer Theologe und Autor, entstammt einer Luzerner Patrizierfamilie: „Gott schenkt jedem, auch wenn er anders schenkt, das Beste.“
Baudelaire, Charles-Pierre (1821-1867), einer der größten französischen Lyriker und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts: „Gott ist das einzige Wesen, das, um zu herrschen, nicht selbst zu existieren braucht.“
Bell, Alexander Graham (1847-1922), britischer und später US-amerikanischer Sprechtherapeut, Erfinder und Großunternehmer: „Was diese Kraft ist, kann ich nicht genau sagen; auf jeden Fall weiß ich, dass sie existiert und das sie einem Menschen verfügbar wird, wenn er genau weiß, was er will und entschlossen ist, nicht aufzugeben, bis er es erreicht hat.“
Bengel, Johann Albrecht (1687-1752), schwäbisch lutherischer Theologe und Hauptvertreter des deutschen Pietismus: „Gott hilft nicht am Leiden vorbei, er hilft uns hindurch.“
Benn, Gottfried (1886-1956), deutscher Arzt, Dichter, Essayist, Astern, 1936: „Astern - schwälende Tage, / alte Beschwörung, Bann, / die Götter halten die Waage
eine zögernde Stunde an. // Noch einmal die goldenen Herden, / der Himmel, das Licht, der Flor, / was brütet das alte Werden / unter den sterbenden Flügeln vor? // Noch einmal das Ersehnte, / den Rausch, der Rosen Du - / der Sommer stand und lehnte / und sah den Schwalben zu, // noch einmal ein Vermuten, / wo längst Gewißheit wacht: / Die Schwalben streifen die Fluten / Und trinken Fahrt und Nacht.“
Benn, Gottfried (1886-1956), deutscher Arzt, Dichter, Essayist, „Durch jede Stunde“: „Durch jede Stunde, durch jedes Wort / blutet die Wunde der Schöpfung fort, / verwandelnd Erde und tropft den Seim / ans Herz dem Werde und kehret heim. / Gab allem Flügel, was Gott erschuf, / den Skythen die Bügel dem Hunnen den Huf - / nur nicht fragen, nur nicht verstehn; / den Himmel tragen, die weitergehn, / nur diese Stunde ihr Sagenlicht / und dann die Wunde, mehr gibt es nicht. / Die Äcker bleichen, der Hirte rief, / das ist das Zeichen: tränke dich tief, / den Blick in Bläue, ein Ferngesicht: / das ist die Treue, mehr gibt es nicht, / Treue den Reichen, die alles sind, / Treue dem Zeichen, wie schnell es rinnt, / ein Tausch, ein Reigen, ein Sagenlicht, / ein Rausch aus Schweigen, mehr gibt es nicht.“
Bergengruen, Werner Max Oskar Paul (1892-1964), deutsch-baltischer Schriftsteller, in: Badekur des Herzens: „Wir reisen nicht nur an andere Orte, sondern vor allem reisen wir in andere Verfassungen der eigenen Seele.“
Bernanos, Georges (1888-1948), französischer Schriftsteller: „Schon der Wunsch zu beten ist ein Gebet.“
Bertram, Ernst (1884-1957), deutscher Geisteswissenschaftler, Schriftsteller, Lyriker, stand dem Kreis um Stefan George nahe, in: „Ich wachse: Die Zeder / Ich wachse langsam. Meine Zeit / ist eine lange Geduldigkeit. / An jedem wuchs ich, was mir war, / kein Reif zu jäh, kein Frost zu hart. / Ich wachs am Dunkel, daraus ich stieg, / ich wachs am Licht, darin ich mich wieg, / ich wachs am Wurm, der an mir nagt, / ich wachs am Sturm, der durch mich jagt. / Verwandelnd zwing ich jede Kraft, / hinaufzudehnen meinen Schaft. / Ich dulde Blitz und Glut und Guß, / ich weiß nur, daß ich wachsen muß. / Und schau ich hoch auf alle Welt, / und kommt die Stunde, die mich fällt: / Schmück Tempel ich und Paradies / des Gottes, der mich wachsen ließ.“
Bettina: „Herr, laß uns beten, uns bitten Dich: für alle Menschen unserer Umgebung, laß sie heil sein. Hüte uns davor, daß wir von uns selber beladen werden. Laß unseren Dank all den Gegebenheiten gegenüber täglich wachsen. Gott, Du weißt, daß wir immer einen Menschen brauchen: erhalte uns diesen jeweiligen. Danke. Amen.“
Bingen, Hildegard von (1098-1178), Benediktinerin, Dichterin, Universalgelehrte ihrer Zeit, die von der römisch-katholischen Kirche als Heilige und Kirchenlehrerin verehrt wird: „Wenn die Sonne ihre Strahlen verbirgt, zieht auch die Welt ihre Freude zurück.“
Bismarck, Otto von (Otto Eduard Leopold von Bismarck-Schönhausen, Graf, Fürst von Bismarck, Herzog zu Lauenburg, 1815-1898), deutscher Politiker, Staatsmann, Diplomat, Generalfeldmarschall, erster Reichskanzler des Deutschen Reiches, an Johanna von Puttkamer, 04.03.1847: „Der Ausdruck >ein Wunder< entlockt mir immer ein inneres Lächeln über den Mangel an Logik; denn in jeder Minute sehen wir Wunder und nichts als solche.“
Blake, William (1757-1827), englischer Dichter, Naturmystiker, Maler und der Erfinder der Reliefradierung: „Ich selbst bewirke nichts. Der Heilige Geist vollbringt alles durch mich.“
Blake, William (1757-1827), englischer Dichter, Naturmystiker, Maler und der Erfinder der Reliefradierung: „Sieh eine Welt in einem Körnchen Sand,/ und einen Himmel in der wilden Blume,/ greif das Unendliche mit deiner Hand/ und fühle Ewigkeit in einer Stunde.“
Bodelschwingh, Friedrich von (der Ältere, 1831-1910), deutscher evangelischer Pastor und Theologe, Gründer der Bodelschwinghschen Stiftungen: „Im Licht der Ostersonne bekommen die Geheimnisse der Erde ein anderes Licht.“
Bodenstedt, Friedrich Martin von (1819-1892), deutscher Schriftsteller und Übersetzer aus dem Russischen, Englischen und orientalischen Sprachen, in: Die Lieder des Mirza Schaffy, Glaube und Leben: „Wer glücklich ist, der ist auch gut, / das zeigt auf jedem Schritt sich; / denn wer auf Erden Böses tut, / trägt seine Strafe mit sich.“
Boesch, Klara (1876-?), deutsche Schriftstellerin, stand dem völkischen Themenkreis und Geistesleben nahe, 1925 erscheint im Greifenverlag von ihr „Schöpfer und Deuter deutscher Weltanschauung“; die Herkunft des Zitates ist unbekannt: „Gott ist nicht nur auf Erden und in uns, sondern er will auch in uns werden, und das ist der Zweck unseres Lebens. In jedem hohen Tun und Sein, in jedem Erkennen der Wahrheit, in jedem Kampf mit der Welt, in jedem Sieg über uns selbst, bei jedem Schritt und auf jeder Stufe zu unserem höheren eigensten Selbst sind wir auf allezeit Mehrer des >Reiches Gottes< auf Erden.“
Bonhoeffer, Dietrich (1906-1945), lutherischer Theologe, Vertreter der Bekennenden Kirche, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, aus seinen Briefen aus dem Gefängnis, in: Widerstand und Ergebung: „Aber es ist eben doch so, dass die Not kommen muss, um uns aufzurütteln und ins Gebet zu treiben, und ich empfinde das jedes Mal als beschämend, und es ist es auch.“
Bonhoeffer, Dietrich (1906-1945), lutherischer Theologe, Vertreter der Bekennenden Kirche, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, aus seinen Briefen aus dem Gefängnis, in: Widerstand und Ergebung: „Aber ich glaube, ich bin ein schlechter Tröster. Zuhören kann ich, aber sagen kann ich fast nie etwas. ... Auch scheint es mir wichtiger, daß eine bestimmte Not wirklich erlebt wird, als daß man irgendetwas vertuscht oder retuschiert. ... Nur gegen gewisse falsche Interpretationen der Not bin ich unnachsichtig, weil sie auch ein Trost sein wollen und doch ein ganz falscher sind.“
Bonhoeffer, Dietrich (1906-1945), lutherischer Theologe, Vertreter der Bekennenden Kirche, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, aus seinen Briefen aus dem Gefängnis, in: Widerstand und Ergebung: „Christsein heißt nicht in einer bestimmten Weise religiös sein, sondern es heißt Menschsein.“
Bonhoeffer, Dietrich (1906-1945), lutherischer Theologe, Vertreter der Bekennenden Kirche, Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus, aus seinen Briefen aus dem Gefängnis, in: Widerstand und Ergebung: „Ich habe in den letzten Jahren mehr und mehr die tiefe Diesseitigkeit des Christentums kennen und verstehen gelernt. Nicht ein homo religiosus, sondern ein Mensch schlechthin ist der Christ, wie Jesus - Mensch war.“
Bonsels, Jakob Ernst Waldemar (1880-1952), in den 20er Jahren des 20. Jh. einer der bekanntesten und meistgelesenen deutschen Schriftsteller; sein in 40 Sprachen übersetztes Buch „Die Biene Maja und ihre Abenteuer“ machte ihn weltberühmt: „Mit jeder hohen Forderung, die wir aufgeben, verläßt uns ein Engel.“
Boom, Corrie ten (Cornelia Johanna Arnolda ten Boom, 1892-1983), niederländische Christin, die während der nationalsozialistischen Besetzung viele Juden vor dem Holocaust rettete: „Gib deinem Glauben Nahrung, damit dein Zweifel verhungert.“
Bosco, Don (Giovanni Melchiorre Bosco, 1815-1888), italienischer katholischer Priester, Jugendseelsorger und Ordensgründer, 1934 heiliggesprochen: „Halte dich an Gott. Mache es wie der Vogel, der nicht aufhört zu singen, auch wenn der Ast bricht. Denn er weiß, dass er Flügel hat.“
Bounarroti, Michelangelo (1475-1564), italienischer Bildhauer, Maler, Baumeister und Dichter: „Frieden findet man nur in den Wäldern.“
Bruno, Giordano (Filippo Bruno, 1548-1600), italienischer Priester, Dichter, Philosoph und Astronom, der von der Inquisition zum Tod auf dem Scheiterhaufen verurteilt wurde, in: Von der Ursache, dem Princip und dem Einen: „So ist denn also das Universum ein Einiges, Unendliches, Unbewegliches. Ein Einiges, sage ich, ist die absolute Möglichkeit, ein Einiges die Wirklichkeit; ein Einiges die Form oder Seele, ein Einiges die Materie oder der Körper; ein Einiges die Ursache; ein Einiges das Wesen, ein Einiges das Größte und Beste, das nicht soll begriffen werden können, und deshalb Unbegrenzbare und Unbeschränkbare und insofern Unbegrenzte und Unbeschränkte, und folglich Unbewegliche.“
Brunton, Paul (Raphael Hurst, 1898-1981), englischer Philosoph, Mystiker, Autor: „Das Äußerste, was man erreichen kann, ist ein volles Menschsein. Nur einer, der sich allseitig in dieser Weise entwickelt hat, ist voll Mensch.“
Brunton, Paul (Raphael Hurst, 1898-1981), englischer Philosoph, Mystiker, Autor: „Hat der Mensch die höchste Wahrheit erfasst, ist er auch imstande, sich seines eigenen Wesens zu erfreuen und jene Glückseligkeit in sich selbst zu finden, die er bisher nur im Außen suchte./ In den Tiefen unseres wunderbaren Seins erkennen wir, dass wir Teile eines allumfassenden Lebens sind, dessen Wesen ewiger Friede, dessen Sinn vollendete Güte und dessen Sein unvergänglich ist. Hier liegt die wahre Heimat eines jeden von uns. Diesen Augenblick zeitloser Ewigkeit, in dem wir uns selbst finden, nennen die Hindu-Weisen so schön das ‚Ewige Jetzt‘.“
Brunton, Paul (Raphael Hurst, 1898-1981), englischer Philosoph, Mystiker, Autor: „Äußerlich mag man leiden unter jeder Art von Einschränkung, von körperlicher Lähmung bis zu schlechter Umgebung. Innerlich aber ist man frei, in der Meditation eine Sphäre von Licht, Schönheit, Wahrheit, Liebe und Kraft zu erreichen.“
Buber, Martin (1878-1965), österreichisch-israelischer jüdischer Religionsphilosoph: „Mit sich beginnen, aber nicht bei sich enden, bei sich anfangen, aber sich nicht selbst zum Ziel haben.“
Buber, Martin (1878-1965), österreichisch-israelischer jüdischer Religionsphilosoph: „Wir haben mit der Verwirklichung Gottes da zu beginnen, wo wir hingestellt sind.“
Buckle, Henry Thomas (1821-1862), englischer Historiker: „Die das Dunkel nicht fühlen, werden sich nie nach dem Lichte umsehen.“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama, 563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus, im Surangama Sutra: „Die Dinge sind nicht so, wie sie erscheinen, noch sind sie anders.“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama, 563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus: Der Mond am Himmel, sagt Buddha, spiegelt das Licht der Sonne.
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama, 563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus: „Alles Leben ist von Leid gezeichnet; die Ursache des Leidens ist das Verlangen und die Begierde; der Weg zur Überwindung des Leidens ist der heilige achtstufige Pfad.“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama, 563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus: „Du bist, was du warst, und du wirst sein, was du tust.“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama, 563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus: „Lass dein Herz in der Welt sein, aber die Welt nicht in deinem Herzen.“
Buddha (= wörtlich: ‚der Erwachte‘, eigentlich: Siddhartha Gautama, 563-483 v. Chr.), Religionsstifter des Buddhismus; Inschrift einer chinesischen Buddha-Steinfigur aus dem Jahre 746: „Das höchste Wahre ist ohne Bild./ Gäbe es aber gar kein Bild,/ so gäbe es keine Möglichkeit,/ wodurch es sich als das Wahre/ zu manifestieren vermöchte./ Das höchste Prinzip ist ohne Worte./ Gäbe es aber überhaupt keine Worte,/ wodurch könnte es sich dann/ als Prinzip offenbaren?“
Bunsen, Robert Wilhelm Eberhard (1811-1899), deutscher Chemiker und Erfinder, entwickelte zusammen mit Gustav Robert Kirchhoff die Spektralanalyse: „Ich habe immer gefunden, daß die Türen, durch welche ich gehen soll, sich mir von selbst öffnen. Gewaltsam durchzudringen, ist mir nie gut gekommen.“
Burckhardt, Jacob Christoph (1818-1897), Schweizer Kulturhistoriker, Kunstwissenschaftler, lehrte an der Baseler Universität Kunstgeschichte, in: Weltgeschichtliche Betrachtungen II, 2: „Die Religionen sind der Ausdruck des ewigen und unzerstörbaren metaphysischen Bedürfnisses der Menschennatur.“
Busch, Wilhelm (1832-1908), deutscher Dichter und Zeichner: „Gott zieht an einer Hand, der Teufel an beiden Beinen.“
Bökelmann, Thomas Romanus (*1971), deutscher Aphoristiker: „Der Glaube erkennt das Licht hinter dem Horizont.“
Bökelmann, Thomas Romanus (*1971), deutscher Aphoristiker: „Schatten ist eine Anregung, das Licht zu suchen.“
Börne, Carl Ludwig (Löb Baruch, 1786-1837), deutscher Journalist, Literatur- und Theaterkritiker, gilt als Wegbereiter des Feuilletons: „Die Melancholie ist die Freudigkeit Gottes.“
Büchner, Friedrich Karl Christian Ludwig (1824-1899), Arzt, Naturwissenschaftler und Philosoph, in: Kraft und Stoff: „Es gibt nichts Wunderbares: Alles, was geschehen ist und was geschehen wird, geschieht, geschah und wird geschehen auf eine natürliche Weise.“
Camus, Albert (1913-1960), französischer Schriftsteller und Philosoph, gilt als einer der bedeutendsten Autoren des 20. Jahrhunderts, 1957 Literaturnobelpreis: „Ohne Schatten gibt es kein Licht. Man muss auch die Nacht kennenlernen.“
Carlyle, Thomas (1795-1881), schottischer Essayist und Historiker: „Für mich war das ganze Universum leer, ohne Leben, ohne Sinn, ohne Willenskraft, ja, ohne Feindseligkeit; es war eine einzige, unermesslich große, todbringende Dampfmaschine, die in ihrer tödlichen Gleichgültigkeit vor sich herstampfte und mich Glied für Glied zermalmte. Ein ödes düsteres, einsames Golgatha, eine Todesmühle! Warum waren die Lebenden, die dorthin verbannt waren, ohne Gefährten? Warum hatten sie ein Bewusstsein? Warum, wenn es keinen Teufel gibt - oder ist der Teufel etwa euer Gott?“
Chardin, Pierre Teilhard de (1881-1955), französischer Jesuit, Theologe, Anthropologe, Geologe, Paläontologe: „Freude ist der untrügliche Beweis der Existenz Gottes.“
Cicero, Marcus Tullius (106-43 v. Chr.), römischer Politiker, Anwalt, Schriftsteller und Philosoph, dessen Werk bedeutendsten Einfluss auf das Denken der christlichen Spätantike hatte, in: Von den Pflichten III, 1: „Niemals bin ich weniger müßig als in meinen Mußestunden und niemals weniger einsam, als wenn ich allein bin.“
Clairvaux, Bernhard von (1090-1153), mittelalterlicher Abt, Kreuzzugprediger und frühscholastischer Mystiker, er verhalf dem Zisterzienserorden zu seiner Verbreitung über ganz Europa, von der katholischen Kirche heiliggesprochen: „Ganz licht und klar sein heißt: am Ziele sein.“
Clairvaux, Bernhard von (1090-1153), mittelalterlicher Abt, Kreuzzugprediger und Mystiker, er verhalf dem Zisterzienserorden zu seiner Verbreitung, von der katholischen Kirche heiliggesprochen, in einem Brief an seinen Zögling Papst Eugen III. (1080-1153): „Wenn du vernünftig bist, erweise dich als Schale und nicht als Kanal, der fast gleichzeitig empfängt und weitergibt, während jene wartet, bis sie erfüllt ist. Auf diese Weise gibt sie das, was bei ihr überfließt, ohne eigenen Schaden weiter. ... Lerne auch du, nur aus der Fülle auszugießen und habe nicht den Wunsch freigiebiger zu sein als Gott. Die Schale ahmt die Quelle nach. Erst wenn sie mit Wasser gesättigt ist, strömt sie zum Fluß, wird zur See. Die Schale schämt sich nicht, nicht überströmender zu sein als die Quelle. Du tue das Gleiche! Zuerst anfüllen, und dann ausgießen. Die gütige und kluge Liebe ist gewohnt überzuströmen, nicht auszuströmen. Ich möchte nicht reich werden, wenn du dabei leer wirst. Wenn du nämlich mit dir selbst schlecht umgehst, wem bist du dann gut? Wenn du kannst, hilf mir aus deiner Fülle, wenn nicht, schone dich.“ (Die vollständige Fassung auf dieser Seite.)
Claudius, Matthias (Pseudonym: Asmus, 1740-1815), deutscher Dichter, Lyriker und Journalist, in: Über die Unsterblichkeit: „Wenn wir Menschen ein angeborenes Verlangen nach Unsterblichkeit haben, so ist es klar, daß wir in unsrer jetzigen Lage nicht sind, wo wir sein sollten. Wir zappeln auf dem Trocknen und es muß irgendwo ein Ozean für uns sein.“
Consalvatica, T.: „Nur das Wasser, das wir zu trinken gaben, wird uns erfrischen./ Nur das Brot, das wir zu essen gaben, wird uns sättigen./ Nur das Kleid, das wir verschenkten, wird uns bekleiden./ Nur das Wort, das Leiden linderte, wird uns trösten./ Nur der Kranke, den wir besuchten, wird uns heilen./ Nur der Gefangene, den wir befreiten, wird uns erlösen.“
Dacqué, Edgar (1878-1945), deutscher Paläontologe und Theosoph: „Das Leben ist für unseren, nur die äußeren Formen vergleichenden und danach seine Begriffe bildenden Verstand so jenseitig, dass wir immer auf der Außenfläche, immer in einer Spiegelung des Daseins bleiben, wenn wir nicht symbolisch sehen können.“
Dahn, Felix (pseudonym auch: Ludwig Sophus, 1834-1912), deutscher Rechtswissenschaftler, Schriftsteller, Historiker, Hochschullehrer, Rektor, in: Bissula, 1884: „Wem die Götter die Augen verlöscht haben, dem machen sie sehend die Seele.“
Detlefsen, Thorwald (1946-2010), deutscher Psychotherapeut, Autor esoterischer Lehrbücher, in: Schicksal als Chance: „Jeder Mensch kann immer nur jene Bereiche der Wirklichkeit wahrnehmen, für die er eine Resonanzfähigkeit besitzt.“
Deutsches Sprichwort: „Stille Wasser gründen tief.“
Dombrowski, Ernst von (1896-1985), österreichischer Autor, Xylograf (Formschneider) und Illustrator: „Ich habe versucht, irgendwo die verpönte heile Welt zu finden. Weil ich sie immer gesehen und noch gekannt habe und meine, dass jeder Mensch sie noch finden kann - - irgendwo in seiner Umgebung, nicht zuletzt bei den Kindern. Ich glaube das noch heute.“
Dostojewski, Fjodor Michailowitsch (1821-1881), einer der bedeutendsten russischen Schriftsteller, in: Die Brüder Karamasow, Sosima: „Mein Bruder bat die Vögel um Verzeihung. Das scheint sinnlos, und doch hatte er recht; denn alles ist wie ein Ozean, alles fließt und grenzt aneinander; rührst du an ein Ende der Welt, so zuckt es am anderen.“
Droysen, Johann Gustav (1808-1884), bedeutender deutscher Historiker und Geschichtstheoretiker, in der Einleitung zum zweiten Band seiner ‚Geschichte des Hellenismus‘: „Die höchste Aufgabe unserer Wissenschaft ist ja die Theodizee.“ [Der Begriff der Theodizee geht auf den Philosophen und Aufklärer Gottfried Wilhelm Leibniz zurück, der damit eine der religiösen Grundfragen stellt: Wie rechtfertigt sich das Leid in der Welt, wenn zugleich Omnipräsens einer allmächtigen und allgütigen GOTTHEIT angenommen werden soll! – Vielleicht nur eine Angelegenheit unserer beschränkten Auffassungs-, Bezeichnungs-, Denk- und Sichtweise?]
Eagle, White: „Das Geheimnis des Lebens ist, in dauernder Verbindung mit der göttlichen Welt zu bleiben. Lebe im göttlichen Geist, lebe durch den göttlichen Geist, und liebe alles, was lebt.“
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Die verstehen sehr wenig, die nur das verstehen, was sich erklären läßt.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr.)
Ebner-Eschenbach, Marie Freifrau von (1830-1916), österreichische Schriftstellerin, Philosophin, Aphoristikerin, aus ihren Aphorismen: „Während ein Feuerwerk abgebrannt wird, sieht niemand nach dem gestirnten Himmel.“ (Im Ordner ‚Weltliteratur‘ findet sich ein Büchlein mit gesammelten Aphorismen von ihr).
Eckhart, Meister (Eckhart von Hochheim, 1260-1328), spätmittelalterlicher Theologe, Mystiker und Philosoph: „Alles Denken geschieht unter der Kategorie der Zeit, das wahre Erkennen dagegen schaut in einem ewigen Nu.“
Eckhart, Meister (um 1260-um 1328), spätmittelalterlicher Theologe und Philosoph: „Das schnellste Pferd zur Weisheit ist das Leiden.“
Eckhart, Meister (um 1260-um 1328), spätmittelalterlicher Theologe und Philosoph: „Wenn die Seele etwas erfahren möchte, dann wirft sie ein Bild der Erfahrung vor sich nach außen und tritt in ihr eigenes Bild ein.“
Eichendorff, Joseph von (Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff, 1788-1857), bedeutender Lyriker, Prosadichter und Schriftsteller der Romantik, gehört mit etwa 5000 Liedern zu den meistvertonten deutschsprachigen Lyrikern: „Das Buch des Lebens versteht doch nur, wer um Gottes willen lernt und nicht um der Welt Gunst.“
Eichendorff, Joseph von (Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff, 1788-1857), bedeutender Lyriker, Prosadichter und Schriftsteller der Romantik, gehört mit etwa 5000 Liedern zu den meistvertonten deutschsprachigen Lyrikern: „Der Herr hat nichts vergessen,/ Was geschehen, wird er messen/ Nach dem Maß der Ewigkeit - / O wie klein ist doch die Zeit!“
Ein Kurs in Wundern: „Nichts Wirkliches kann bedroht werden. Nichts Unwirkliches existiert. Hierin liegt der Frieden Gottes.“
Einstein, Albert (1879-1955), deutscher Physiker und Philosoph: „Die Naturwissenschaft ohne Religion ist lahm, die Religion ohne Naturwissenschaft ist blind.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer der Transzendentalisten in Neuengland, in: Nature: „Müssen wir nicht annehmen, dass irgendwo im Universum ein Fünkchen Falschheit und Hohn glimmt? Haben wir nicht ein Recht, uns über diese Behandlungsweise ernstlich zu erzürnen? Sind wir geköderte Forellen? Sind wir die Hanswürste der Natur? Ein Blick in das leuchtende Antlitz des Himmels und der Erde lässt alles Nörgeln verstummen und führt uns zu weiseren Einsichten. Für den Blick des Tieferschauenden verwandelt sich die Natur in eine unendliche Verheißung, die nicht vorschnell erfüllt sein will. Ihr Geheimnis ist stumm.“
Emerson, Ralph Waldo (1803-1882), US-amerikanischer Dichter, Schriftsteller, Philosoph und Führer der Transzendentalisten in Neuengland: „Auch die Augen haben ihr täglich Brot: den Himmel.“
Ephesos, Heraklit von (550/540-480 v. Chr.), griechischer Naturphilosoph und Historiker, in: Fragmente: „Die Grenzen der Seele wirst du nicht finden, auch wenn du alle Wege durchwanderst. So tiefen Grund hat sie.“
Ephesos, Heraklit von (550/540-480 v. Chr.), griechischer Naturphilosoph und Historiker: „Unsichtbare Harmonie ist stärker als sichtbare.“
Epikur (um 341 v. Chr. - 271 oder 270 v. Chr.), griechischer Philosoph, Begründer des Epikureismus oder Hedonismus, der die Gewinnung von Lust und Freude als einzig wertvollen Lebenszweck auffasst, in seinen Briefen: „Das All war immer so beschaffen, wie es jetzt ist, und wird immer so sein. Denn nichts ist da, wohinein es sich umwandeln kann. Denn neben dem All ist nichts, was in es eintreten und die Umwandlung bewirken könnte.“
Epikur (um 341 v. Chr. - 271 oder 270 v. Chr.), griechischer Philosoph, Begründer des Epikureismus oder Hedonismus, der die Gewinnung von Lust und Freude als einzig wertvollen Lebenszweck auffasst: „Für keinen ist zu früh oder zu spät für die Gesundheit der Seele zu sorgen.“
Eötvös, József Baron von (Baron József Eötvös von Vásárosnamény, 1813-1871), ungarischer Schriftsteller, Staatsmann und Kultusminister: „Wir können Gott mit dem Verstande suchen, aber finden können wir ihn nur mit dem Herzen.“
Ferstl, Ernst (*1955), österreichischer Hauptschullehrer und Aphoristiker: „Zeit, die wir uns nehmen, ist Zeit, die uns etwas gibt.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm Hegels: „Glaube ist Wunderglaube, Glaube und Wunder absolut unzertrennlich.“
Feuerbach, Ludwig (1804-1872), deutscher Philosoph, Schüler Georg Friedrich Wilhelm Hegels: „Gott ist >nichts anderes< als was der Mensch aus seinem eigenen Wesen und nach seinen Bedürfnissen abgezogen und zu Gott gemacht hat, folglich ist niemand als der Mensch dieser Gott selbst.“
Fichte, Johann Gottlieb (1762-1814), deutscher Philosoph, in: Reden an die deutsche Nation, 8: „Nicht einmal sich selbst vermag der Mensch zu lieben, es sei denn, daß er sich als Ewiges erfasse.“ (Unter Beiwerke/Schriften-Archiv/Philosophie – Fichtes „Reden an die deutsche Nation“ in Vollständigkeit.)
Franziskus, Papst (*1936), Priester, Erzbischof, Kardinal, seit 2013 das 266. Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche, in seiner Enzyklika Laudato si (‚Gelobt seist du‘) von 2015 (auch im Ordner Bewußtsein-Spiritualität verfügbar) als „Gebet für unsere Erde“: „Allmächtiger Gott, / der du in der Weite des Alls gegenwärtig bist / und im kleinsten deiner Geschöpfe, / der du alles, was existiert, / mit deiner Zärtlichkeit umschließt, / gieße uns die Kraft deiner Liebe ein, / damit wir das Leben und die Schönheit hüten. / Überflute uns mit Frieden, / damit wir als Brüder und Schwestern leben / und niemandem schaden. / Gott der Armen, / hilf uns, / die Verlassenen und Vergessenen dieser Erde, / die so wertvoll sind in deinen Augen, / zu retten. / Heile unser Leben, / damit wir Beschützer der Welt sind / und nicht Räuber, / damit wir Schönheit säen / und nicht Verseuchung und Zerstörung. / Rühre die Herzen derer an, / die nur Gewinn suchen / auf Kosten der Armen und der Erde. / Lehre uns, / den Wert von allen Dingen zu entdecken / und voll Bewunderung zu betrachten; / zu erkennen, dass wir zutiefst verbunden sind / mit allen Geschöpfen / auf unserem Weg zu deinem unendlichen Licht. / Danke, dass du alle Tage bei uns bist. / Ermutige uns bitte in unserem Kampf / für Gerechtigkeit, Liebe und Frieden.“
Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Das Wiedererkennen Gottes in der Welt ist die eigentümliche Fähigkeit und Begabung jedes großen Menschen.“

Friedell, Egon (eigentlich: Egon Friedmann, 1878-1938), österreichisches Universalgenie: Journalist, Schriftsteller, Dramatiker, Kulturphilosoph, Theaterkritiker, Schauspieler, Kabarettist, Conférencier; sein bedeutendstes Werk: „Kulturgeschichte der Neuzeit“: „Selig sind die Stunden der Untätigkeit, denn in ihnen arbeitet unsere Seele.“
Fromm, Erich (1900-1980), deutsch-US-amerikanischer Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe, in: Die Kunst des Liebens, 1956: „Der seelisch gesunde Mensch ist der produktive und nicht entfremdete Mensch, der liebend zur Welt in Beziehung tritt und seine Vernunft dazu benutzt, die Realität objektiv zu erfassen; es ist der Mensch, der sich selbst als eine einzigartige individuelle Größe erlebt und sich gleichzeitig mit seinen Mitmenschen eins fühlt, der sich keiner irrationalen Autorität unterwirft und freiwillig die rationale Autorität seines Gewissens und seiner Vernunft anerkennt, der sich sein ganzes Leben lang im Prozeß des Geborenwerdens befindet und der das Geschenk seines Lebens als die kostbarste Chance ansieht, die er besitzt.“
Fromm, Erich (1900-1980), deutsch-US-amerikanischer Psychoanalytiker, Philosoph und Sozialpsychologe: „Die besondere Bedeutung von Gott hängt davon ab, was das wünschenswerteste Ding für die jeweilige Person ist.“
Fu-Kiang, chinesischer Meister: „Ein Teppich lag auf einem Weg, den viele gingen. Und als es Abend wurde, war er grau und Staub wie der Weg. Da sprach ich zu meiner Seele: Dies ist dein Gleichnis, o Seele, wenn du den Markt und die Ereignisse des Marktes über dich gehen lässt.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt, Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Gott hat keine Religion.“
Gandhi, Mahatma (1869-1948), indischer Rechtsanwalt, Publizist, Widerstandskämpfer, Asket und Pazifist: „Sieh auf die Natur: Sie ist beständig in Aktion, steht nie still und doch schweigt sie.“
Gasset, José Ortega y (1883-1955), spanischer Philosoph, Soziologe, Essayist: „Es ist nicht möglich, dass ein Glaube stirbt; es sei denn dass ein neuer geboren würde.“
Gawain, Shakti (*1948), eine der bekanntesten Autorinnen des New Age: „Das Universum wird Dich dafür belohnen, das Du um seinetwillen Risiken auf Dich genommen hast.“
Geibel, Franz Emanuel August (Pseudonym: L. Horst, 1815-1884), deutscher Lyriker und klassischer Philologe, in: Lieder aus alter und neuer Zeit, 25: „Wie viel ich Täuschung auch erfuhr/ im Leben und im Lieben,/ du bist mir allezeit, Natur,/ du bist mir treu geblieben.“
Geibel, Franz Emanuel August (Pseudonym: L. Horst, 1815-1884), deutscher Lyriker und klassischer Philologe, in: Neue Gedichte, Spruch 47: „Wie ein Adler aus dem Blauen / ist der Schmerz, der seine Klauen / jählings scharf ins Fleisch dir schlägt / aber dann mit starkem Flügel / über Wipfel dich und Hügel / zu des Lebens Gipfeln trägt.“
Geibel, Franz Emanuel August (Pseudonym: L. Horst, 1815-1884), deutscher Lyriker und klassischer Philologe: Glaube, dem die Tür versagt, / steigt als Aberglaub‘ ins Fenster. / Wenn die Götter ihr verjagt, / kommen die Gespenster.
Gerhard, Paul (1607-1676), evangelisch-lutherischer Theologe, gilt darüber hinaus als bedeutendster deutschsprachiger Kirchenlieddichter, Sommerlied: „Geh aus, mein Herz, und suche Freud/ in dieser lieben Sommerzeit/ an deines Gottes Gaben./ Schau an der schönen Gärten Zier/ und siehe, wie sie mir und dir/ sich ausgeschmücket haben.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph: „Am Grunde des Herzens jeden Winters liegt ein Frühlingsahnen.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph: „Die Dunkelheit ist eine Morgendämmerung, die darauf wartet, geboren zu werden.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph: „Erinnerung ist eine Form der Begegnung.“
Gibran, Khalil (1883-1931), libanesisch-amerikanischer Maler, Dichter und Philosoph: „Wirklich frei werdet ihr nicht sein, wenn eure Tage ohne Sorge sind und eure Nächte ohne jeden Wunsch und Kummer, sondern erst dann, wenn sie euer Leben umfassen und ihr euch dennoch nackt und ungebunden über sie erhebt.“
Gide, André (1869-1951), französischer Schriftsteller, erhielt 1947 den Literaturnobelpreis, in: Falschmünzer I, 12: „Das strahlende Licht ihres Glaubens macht diese Frommen blind für die Umwelt und für sich selbst. Mir hingegen ist nichts wichtiger, als klar zu erkennen, was ist, und ich stehe entsetzt vor der Undurchdringlichkeit der Lüge, in der ein Frommer sich wohlfühlen kann.“
Glöckler, Dr. med. Michaela: „Das Böse ist zugelassen in der Welt - zum Wachstum des Menschen.“ - „Unser ohnmächtiger Gott - der mit uns gemeinsam einen Weg geht...“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, an Karl Ludwig von Knebel, am 03.12.1781: „Es ist ein Artikel meines Glaubens, daß wir durch Standhaftigkeit und Treue in dem gegenwärtigen Zustande ganz allein der höheren Stufe eines folgenden wert und sie zu betreten fähig werden, es sei nun hier zeitlich oder dort ewig.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, an Karl Ludwig von Knebel, am 17.11.1784: „Wie es vor alten Zeiten, da die Menschen an der Erde lagen, eine Wohltat war, ihnen auf den Himmel zu deuten und sie auf’s Geistige aufmerksam zu machen, so ist’s jetzt eine größere, sie nach der Erde zurückzuführen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Das Göttliche: „Edel sei der Mensch,/ hilfreich und gut;/ denn das allein/ unterscheidet ihn/ von allen Wesen,/ die wir kennen!“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die Leiden des jungen Werthers, 17.02.1772: „Die Ruhe der Seele ist ein herrliches Ding und die Freude an sich selbst.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Die Metamorphosen der Pflanzen: „Die heilige Liebe / strebt zu der höchsten Frucht gleicher Gesinnungen auf, / gleicher Ansicht der Dinge, damit in harmonischem Anschaun / sich verbinde das Paar, finde die höhere Welt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Faust 2, V, Bergschluchten, Chorus Mysticus: „Alles Vergängliche / Ist nur ein Gleichnis; / Das Unzulängliche, / Hier wird’s Ereignis; / Das Unbeschreibliche, / Hier ist’s getan; / Das Ewig-Weibliche / Zieht uns hinan.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: Willkommen und Abschied, Es schlug mein Herz…, 1789: „Schon stand im Nebelkleid die Eiche, / Ein aufgetürmter Riese, da, / Wo Finsternis aus dem Gesträuche / Mit hundert schwarzen Augen sah.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, in: „Faust 1, Nacht“: „Das Wunder ist des Glaubens liebstes Kind.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt, zu Eckermann am 11.04.1827: „Es gibt in der Natur ein Zugängliches und ein Unzugängliches. Dieses unterscheide und bedenke man wohl und habe Respekt.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Ganz leise spricht ein Gott in unserer Brust, ganz leise. Ganz vernehmlich zeigt er uns an, was zu erstreben ist und was zu fliehen.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Ginkgo Biloba // Dieses Baums Blatt, der von Osten / Meinem Garten anvertraut, / Gibt geheimen Sinn zu kosten, / Wie’s den Wissenden erbaut. / Ist es ein lebendig Wesen, / Das sich in sich selbst getrennt? / Sind es zwei, die sich erlesen, Daß man sie als eines kennt? / Solche Frage zu erwidern, / Fand ich wohl den rechten Sinn; / Fühlst du nicht an meinen Liedern, / Daß ich eins und doppelt bin?“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Heil, den unbekannten/ höhern Wesen,/ die wir ahnen!/ Ihnen gleiche der Mensch!/ Sein Beispiel lehr uns/ jene glauben.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Kepler sagte: >Mein höchster Wunsch ist, den Gott, den ich im Äußern überall finde, auch innerlich, innerhalb meiner gleichermaßen gewahr zu werden.< Der edle Mann fühlte, sich nicht bewusst, dass eben in dem Augenblicke das Göttliche in ihm mit dem Göttlichen des Universums in genauester Verbindung stand.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Wir hoffen immer; und in allen Dingen ist es besser zu hoffen, als zu verzweifeln. Wenn wir wieder zu echtem Gottvertrauen zurückkehren, dann wird für Furcht kein Raum mehr in unserer Seele sein.“
Goethe, Johann Wolfgang von (1749-1832), deutscher Nationaldichter, im Alter von 33 Jahren von Kaiser Joseph II. geadelt: „Wär‘ nicht das Auge sonnenhaft, die Sonne könnt es nie erblicken; läg‘ nicht in uns des Gottes eig’ne Kraft, wie könnt uns Göttliches entzücken?“
Gogh, Vincent van (1853-1890), niederländischer Maler und Zeichner, gilt als Mitbegründer der modernen Malerei: „Ich denke, das beste Mittel, Gott zu erkennen, ist: viel zu lieben.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter, in: Der Traum, ein Leben, III, König: „Wo sich Götter offenbaren,/ kündigt sie ein Schauder an.“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter, in: König Ottokars Glück und Ende V, Ottokar: „Wie Sturm und Ungewitter bin ich gezogen über deine Fluren; / du aber bist’s allein, der stürmen kann, / denn du allein kannst heilen, großer Gott. / Und hab’ ich auch das Schlimme nicht gewollt, / wer war ich, Wurm, daß ich mich unterwand, / dem Herrn der Welten frevelnd nachzuspielen, / durchs Böse suchend einen Weg zum Guten!“
Grillparzer, Franz (1791-1872), österreichischer Nationaldichter: „Religiosität ist die Weingärung des sich bildenden- und faule Gärung des sich zersetzenden Geistes.“
Grün, Anselm (*1945), deutscher Benediktinerpater, Autor und Referent, in: Das kleine Buch vom guten Leben, Über die Demut, S. 59: „Wer seinen Schatten nicht integriert hat, der wird Gott nicht so sehen, wie er wirklich ist. Er wird in Gott nur die lichten Seiten hineinprojizieren. Und er wird Gott dazu benützen, seinen eigenen dunklen Seiten aus dem Weg zu gehen. Zur Gotteserkenntnis gehört auch die Begegnung mit dem dunklen Gott, der ganz anders ist, als wir es uns vorstellen, der unsere selbstgemachten Bilder durchbricht. Die Fähigkeit zur Begegnung mit dem dunklen Gott verwandelt den Menschen und läßt ihn erwachsen und reif werden. Die demütige Begegnung mit dem eigenen Schatten ist also auch für unsere ehrliche Begegnung mit Gott wichtig. Die Demut hält uns auf dem Boden, gibt unserem Leben Bodenhaftung. Und nur wer bodenständig ist, hat Stehvermögen. Wer abhebt, dem geht es wie Ikarus…“
Guardini, Romano (1885-1968), deutscher katholischer Religionsphilosoph und Priester, 1952 Friedenspreis des Deutschen Buchhandel: „Es gibt zwei Zeiten des Tages, / die besonders bedeutungsvoll sind: / der Morgen und der Abend. / Wir Heutigen fühlen diese Bedeutung / nicht mehr so stark,/ weil der Anfang des Lichtes / und der Einbruch der Nacht / nicht mehr die Gewalt haben / wie bei dem Menschen, / der noch tiefer im Zusammenhang / mit der Natur stand. / Irgendwie empfinden aber auch wir, / daß am Anfang des Tages / der Anfang unseres Lebens wiederkehrt / und am Ende des Tages / das Ende unseres Lebens sich vorentwirft. / Das sind die gegebenen Zeiten der Anbetung.“
Gurk, Paul (Pseudonym: Franz Grau, 1880-1953), deutscher Schriftsteller, Dramatiker, Maler, mit Vorliebe zur chinesischen Sinndichtung, in: Die Sprüche des Fu-kiang (in dessen Haut er geschlüpft war): „Ein Teppich lag auf einem Wege, den viele gingen. Und als es Abend wurde, war er grau und Staub wie der Weg, also daß nicht Farbe und Muster und nicht das Gewebe der Seide zu erkennen war. Der Teppich war Weg geworden. Da sprach ich, Fu-kiang, zu meiner Seele: >Dies ist dein Gleichnis, o Seele, wenn du den Markt und die Ereignisse des Marktes über dich ergehen läßt.<“
Haich, Elisabeth (1897-1994) ungarische Künstlerin, Schriftstellerin, zusammen mit S. Yesudian war sie maßgeblich an der Verbreitung des Yoga in Europa beteiligt: „Nichts ist Zufall, alles ist unmittelbare Offenbarung des bewussten oder unbewussten Selbstes.“
Hanh, Thich Nhát (*1926), vietnamesischer Mönch, Schriftsteller und Lyriker, Vertreter des ‚engagierten Buddhismus‘; ‚Thich‘ ist ein Titel vietnamesischer Mönche: „Die Blume, den Himmel und deine Liebe kannst du nur im gegenwärtigen Augenblick treffen.“
Hao, Cheng (1032-1065), chinesischer Philosoph, Vertreter des Neukonfuzianismus: „Ein Mann der Menschlichkeit betrachtet Himmel und Erde, alle Wesen und Dinge als eins mit ihm.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker, in seinen Tagebüchern, Nr. 2257: „Gott, das Selbstbewusstsein der Welt, nach Analogie menschlichen Selbstbewusstseins gesetzt. Ob er ist, ob nicht? Wer will antworten! Aber soviel ist gewiss, dass mit ihm, wenn nicht der Grund, so doch der Zweck der Welt wegfällt.“
Hebbel, Christian Friedrich (1813-1863), deutscher Dichter und Lyriker: „In der Welt ist ein Gott begraben, der auferstehen will.“
Heinse, Johann Jakob Wilhelm (1746-1803), deutscher Schriftsteller, Gelehrter und Bibliothekar: „Der wahre Mensch ist immer traurig; seine Freuden sind Blitze in der Nacht.“
Herder, Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter, Theologe, Kultur- und Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der Aufklärung: „Ein Traum ist unser Leben/ Auf Erden hier./ Wie Schatten auf den Wogen schweben/ Und schwinden wir./ Und messen unsere trägen Schritte/ Nach Raum und Zeit;/ Und sind (und wissens nicht) in Mitte/ Der Ewigkeit.“
Herder, Johann Gottfried von (1744-1803), deutscher Dichter, Theologe, Kultur- und Geschichtsphilosoph, einer der bedeutendsten Denker der Aufklärung: „Lieget unter kalten Schneen/ Sicher nicht die goldne Saat?“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946, in Siddhartha: „Langsam blühte, langsam reifte in Siddhartha die Erkenntnis, das Wissen darum, was eigentlich Weisheit sei, was seines langen Suchens Ziel sei. Es war nichts als eine Bereitschaft der Seele, eine Fähigkeit, eine geheime Kunst, jeden Augenblick, mitten im Leben, den Gedanken der Einheit denken, die Einheit fühlen und einatmen zu können.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946, „Bäume: In ihren Wipfeln rauscht die Welt, ihre Wurzeln ruhen im Unendlichen.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Am Grunde des Herzens jeden Winters liegt ein Frühlingsahnen.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Die Dunkelheit ist eine Morgendämmerung, die darauf wartet, geboren zu werden.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Immer hin und wider / Strebt der Blütenzweig im Winde, / Immer auf und nieder / Strebt mein Herz gleich einem Kinde / Zwischen hellen, dunkeln Tagen, / Zwischen Wollen und Entsagen. / Bis die Blüten sind verweht / Und der Zweig in Früchten steht, / Bis das Herz der Kindheit satt, / Seine Ruhe hat / Und bekennt: / Voll Lust und nicht vergebens / war das unruhvolle Spiel des Lebens.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter, Maler, Literaturnobelpreis 1946: „Möge der Weltlauf gehen, wie er wolle, einen Arzt und Helfer, eine Zukunft und neuen Antrieb wirst du nur in dir selber finden, in deiner armen, misshandelten, geschmeidigen, nicht zu vernichtenden Seele … Ihr sind die großen Heiligen und Prediger gefolgt, die Helden und Dulder, ihr die großen Feldherren und Eroberer, ihr die großen Zauberer und Künstler, sie alle, deren Weg im Alltag begann und in seligen Höhen endete. Der Weg der Millionäre ist ein anderer, und er endet im Sanatorium.“
Hesse, Hermann Karl (1877-1962), deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter und Maler, Literaturnobelpreis 1946, in: Über das Glück: „Ewig musiziert das Leben, ewig tanzt es seinen Reigen, und was uns Vergänglichen, Gefährdeten und Hinfälligen dennoch an Trost und Lachenkönnen zugeteilt wird, ist ein Glanz von dort, ist ein Auge voll Licht, ein Ohr voll Musik, atmen in vollkommener Gegenwart, mitsingen im Chor der Sphären, mittanzen im Reigen der Welt, mitlachen im ewigen Lachen Gottes.“
Hirt, TurnusGleicHolger (*1963), deutscher Poet, Sozialarbeiter, früher als Heilerziehungspfleger tätig gewesen: „>Der bestirnte Himmel über mir …< ist der Mikrokosmos./ Ihr versucht, Ihn unter Euere Mikroskope zu legen:/ ... und „Gott“ lächelt sanft über solche Einfalt!-/ Alles ist Geist.“
Hoffman, Dustin (*1937), US-amerikanischer Schauspieler, Produzent, Regisseur: „Mich fasziniert Macht, die Physik der Macht und die Paranoia der Macht. Das Bedürfnis nach Macht existiert, weil es ein Ersatz für die Seele ist.“
Hoffmannswaldau, Christian Hoffmann von (1616-1679), schlesischer Lyriker und Epigrammatiker, Bürgermeister der Stadt Breslau, gilt als Begründer des ‚galanten Stils‘ in der deutschsprachigen Poesie, in: Gedanken bei der Antretung des fünfzigsten Jahres: „Ich will kein ander Wort auf meinem Leichstein haben/ als dies: Der Kern ist weg, die Schalen sind vergraben.“
Hofmannsthal, Hugo von (Hugo Laurenz August Hofmann, Edler von Hofmannsthal, 1874-1929), österreichischer Dramatiker, Schriftsteller, Lyriker, Librettist, Mitbegründer der Salzburger Festspiele, einer der wichtigsten Repräsentanten des deutschen Fin de Siècle und der Wiener Moderne: „Wüßt’ ich genau, wie dies Blatt aus seinem Zweige herauskam, schwieg ich auf ewige Zeit still; denn ich wüßte genug.“
Hohl, Ludwig (1904-1980), Schweizer Schriftsteller, in: Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung: „Das Gescheiteste, was ich von einem Gott je gehört habe, ist: er geht in Menschengestalt verkleidet umher.“
Humboldt, Wilhelm Freiherr von (1767-1835), Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann, Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von Humboldt, in einem Brief an Charlotte Diede am 17. Oktober 1825: „Aber der bloße Gedanke, dass sie [die Sterne] so außer und über allem Irdischen sind, das Gefühl, dass alles Irdische davor so verschwindet, dass der einzelne Mensch gegen diese in dem Luftraum verstreuten Welten so unendlich unbedeutend ist, dass seine Schicksale, sein Genießen und Entbehren, worauf er einen so kleinlichen Wert setzt, wie nichts gegen diese Größen verschwinden, dann, dass diese Gestirne alle Menschen und alle Zeiten des Erdbodens verknüpfen, dass sie alles gesehen haben vom Anbeginn an und alles sehen werden, darin verlier’ ich mich immer in stillem Vergnügen beim Anblick des gestirnten Himmels.“
Humboldt, Wilhelm Freiherr von (1767-1835), Philologe, preußischer Gelehrter, Staatsmann, Mitbegründer der Humboldt-Universität zu Berlin, Bruder von Alexander von Humboldt, in einem Brief an eine Freundin vom 24.12.1829: „Die aus dem Vertrauen auf eine Allgüte und Allgerechtigkeit entspringende Zuversicht, dass der Tod nur die Auflösung eines unvollkommenen, seinen Zweck nicht in sich tragenden Zustandes und der Übergang zu einem bessern und höhern ist, muss dem Menschen so gegenwärtig sein, dass nichts sie auch nur einen Augenblick verdunkeln kann. Sie ist die Grundlage der inneren Ruhe.“
Huygens, Christiaan (Christianus Hugenius, 1629-1695), niederländischer Astronom, Mathematiker und Physiker, gilt als Begründer der Wellentheorie des Lichts: „Wer das Universum betrachtet, wird zur Demut angeleitet: er wird bald davon ablassen, das irdisch Große und Größte noch als groß anzustaunen, sobald er sich gehörig vergegenwärtigt, wie groß die Zahl der Erden ähnlich der unsrigen und aller der sie bevölkernden Wesen sein muss.“
Hölderlin, Friedrich (1770-1843), deutscher Lyriker, in: Lebenslauf: „Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen,/ dass er, kräftig genährt, danken für Alles lern,/ und verstehe die Freiheit,/ aufzubrechen, wohin er will.“
Ibsen, Henrik (1828-1906), norwegischer Schriftsteller und Dramatiker: „Was ist Seligkeit? - Wiedervereinigung mit dem Ursprung. Wiedervereinigung wie die des Regentropfens mit dem Meere, wie die des welken Laubes mit der Erde, die es reifte.“
Ionesco, Eugène (1909-1994), französisch-rumänischer Autor und Dramatiker des absurden Theaters: „Ich bin Agnostiker. Ich glaube an nichts, bin aber bereit, an alles zu glauben. Es ist mir unmöglich zu glauben, daß Gott nicht existiert, und es ist mir unmöglich zu glauben, daß er existiert. Ich hoffe auf Gnade.“
Irischer Segensspruch: „Mögest du erkennen, dass die Gestalt deiner Seele einzigartig ist, dass dir hier ein besonderes Schicksal beschieden ist, dass sich hinter der Fassade deines Lebens etwas Schönes, Gutes und Ewiges vollzieht.“
Isais spricht (Isais-Offenbarung, Vers 122-123): „Merket es wohl: Es gibt keinen Tod! Sterben heißt Anfang, erneutes Wandern durch andere Weltengefüge. Nichts schrecke euch, nichts bereite euch Furcht. Das Licht leuchtet ewig, es ist lebendiges Licht; und ein Anteil davon ist fest in euch alle gesenkt.“
Jahrhundert, Japanische Weisheit aus dem 7.: „Im Meer des Lebens, Meer des Sterbens, in beiden müde geworden, sucht meine Seele den Berg, an dem all Flut verebbt.“
Johann Georg, Markgraf von Brandenburg (1577-1624), Bischof von Straßburg: „Das Wort Gottes ist nicht so schwer: Wenn nur der Eigennutz nicht wär!“
Joubert, Joseph (1754-1824), französischer Moralist: „Unsterblichkeit ist uns geoffenbart durch unserem Geist eingeborene, uns verliehene Ahnung. Gott selbst, der ihn geschaffen hat, legt dieses Wort in ihn.“
Jung, Carl Gustav (1875-1961), Schweizer Psychiater und der Begründer der analytischen Psychologie: „Die Ganzheit ist keine Vollkommenheit, sondern Vollständigkeit.“
Jüdische Erzählung: „Wann beginnt der Tag?“ - Ein alter Rabbi fragte einst seine Schüler, wie man die Stunde bestimmt, in der die Nacht endet und der Tag beginnt. „Ist es, wenn man von Weitem einen Hund von einem Schaf unterscheiden kann?", fragte einer der Schüler. „Nein“, sagte der Rabbi. „Ist es, wenn man von Weitem einen Dattel- von einem Feigenbaum unterscheiden kann?", fragte ein anderer. „Nein“, sagte der Rabbi. „Aber was ist es dann?", fragten die Schüler. „Es ist dann, wenn du in das Gesicht irgendeines Menschen blicken kannst und deine Schwester oder deinen Bruder siehst. Bis dahin ist die Nacht noch bei uns.“
Keil, Johann Georg (1781-1857), deutscher Dichter und Romanist, in: Lyra und Harfe: „Vergangenheit lass deine Lehrerin sein,/ in die Gegenwart streue den Samen ein;/ ob die Zukunft belebe den zarten Keim, das stelle Gott anheim.“
Kempen, Thomas von (lat. Thomas a Kempis, 1379/1380-1471), Augustiner-Chorherr, Mystiker, geistlicher Schriftsteller, in: Nachfolge Christi II, 1: „Wer in seinem Inneren geordnet und wohlbestellt ist, der kümmert sich nicht um das sonderbare und verkehrte Treiben der Menschen.“
Kempen, Thomas von (lat. Thomas a Kempis, 1379/1380-1471), Augustiner-Chorherr, Mystiker, geistlicher Schriftsteller: „Mit zwei Flügeln erhebt sich der Mensch vom Irdischen: Der Einfalt und der Lauterkeit.“
Kempen, Thomas von (lat. Thomas a Kempis, 1379/1380-1471), Augustiner-Chorherr, Mystiker, geistlicher Schriftsteller: „Nirgendwo habe ich mehr Ruhe gefunden als in Wäldern und in Büchern.“
Kepler, Johannes (1571-1630), deutscher Naturphilosoph, Mathematiker, Astronom, Astrologe. Optiker und evangelischer Theologe: „Allein, es schafft keine geringe Erleichterung, wenn ich bedenke, dass wir uns nicht so über die ungeheure, geradezu unendliche Weite des äußersten Himmels wundern müssen, als vielmehr über die Kleinheit von uns Menschen, die Kleinheit dieses unseres so winzigen Erdkügelchens.“
Khan, Hazrat Inayat (1882-1927), Gründer des Internationalen Sufi-Ordens und der Internationalen Sufi-Bewegung: „Die Worte, die die Seele erleuchten, sind wertvoller als Edelsteine.“
Krattiger, Ursula ‚Ursa‘ (*1946), Schweizer Historikerin und Journalistin: „Fürchte dich nicht, geh über die Brücke, überschreite, überwinde die Angst, und du wirst leben.“
Krenzer, Rolf (1936-2007), deutscher Liedtexter und Kinderbuchautor: „Wann fängt Weihnachten an: Wenn der Schwache dem Starken die Schwäche vergibt,/ wenn der Starke die Kräfte des Schwachen liebt,/ wenn der Habewas mit dem Habenichts teilt,/ wenn der Laute bei dem Stummen verweilt/ und begreift, was der Stumme ihm sagen will,/ wenn das Leise laut wird und das Laute still,/ wenn das Bedeutungsvolle bedeutungslos,/ das scheinbar Unwichtige wichtig und groß,/ wenn mitten im Dunkel ein winziges Licht/ Geborgenheit, helles Leben verspricht/ und Du zögerst nicht sondern du gehst/ so wie Du bist darauf zu, dann,/ ja dann fängt Weihnachten an.“
Krishnamurti, Jiddu (1895-1986), indischer Philosoph, Theosoph, Autor, spiritueller Lehrer: „Nach immer reicheren, tieferen transzendentalen Erfahrungen zu suchen ist eine Form der Flucht aus der aktuellen Wirklichkeit, daraus, was ist, und das sind wir selbst, unser eigener begrenzter Geist. Warum sollte ein Geist, der wach, intelligent, frei ist, überhaupt irgendeine ‚Erfahrung‘ brauchen oder haben? Licht ist Licht, es verlangt nicht nach mehr Licht.“
Krishnamurti, Jiddu (1895-1986), indischer Philosoph, Theosoph, Autor, spiritueller Lehrer: „Stille und Weite gehören zusammen. Die Unermeßlichkeit der Stille ist die Unermeßlichkeit des Geistes, wo es keine Mitte gibt.“
Kügelgen, Wilhelm von (1802-1867), deutscher Porträt- und Historienmaler, Schriftsteller der Frühromantik, Hofmaler und Kammerherr am herzoglichen Hofe Anhalt-Bernburg: „Es steht immer einer neben uns, der unsere Liebe braucht.“
Kühner, Axel (1941), deutscher Pfarrer, Evangelist und Sachbuchautor, in: Aus gutem Grund: „Wer die Sehnsucht nach dem Großen verliert, handelt sich die Sorgen um das Kleine ein. Wer keine Sehnsucht mehr nach der Güte Gottes hat, hat die Sorgen um seine Güter.“
Küng, Hans (*1928), Schweizer Theologe, römisch-katholischer Priester, Autor, in: das Judentum: „Es wird keinen Frieden zwischen den Völkern geben, wenn es keinen Frieden gibt zwischen den Religionen.“
Lamartine, Alphonse de (1790-1869), französischer Schriftsteller und Politiker: „Ich habe Gott überall gesehen und nie verstanden.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King, daraus, Vers 44: „An Habe gewinnen heißt an Sein verlieren.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King, daraus, Vers 67: „Wen der Himmel bewahren will, den erfüllt er mit Güte.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King, daraus, Vers 78: „Weiches überwindet Hartes,/ Sanftes überwindet Starres,/ jeder weiß es,/ niemand verwirklicht es.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King, daraus: „Es gibt ein chaotisch gestaltetes Wesen, das war schon vor Himmel und Erde. Still und leer steht es allein und verändert sich nicht, kreist es und erschöpft sich nicht. Vielleicht ist es die Mutter der zehntausend Dinge. Ich kenne seinen Namen nicht. Daher nenne ich es den Weg. Ich finde keinen besseren Namen und bezeichne es als groß. Es ist groß, und es fließt dahin, es fließt immer weiter, und auch wenn es wegfließt, kommt es zurück. Der Weg ist groß, der Himmel ist groß, die Erde ist groß und auch der Mensch ist groß. Dies sind die vier großen Kräfte des Universums, und der Mensch ist eine davon. Der Mensch folgt der Erde, die Erde folgt dem Himmel, der Himmel folgt dem Weg, der Weg folgt seiner eigenen Natur.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King, daraus: „Wer handelt, verdirbt die Welt, wer festhält, verliert sie.“ (Laotses ‚Nicht-tun‘, das er auf diese Erkenntnisse lehrte, ist nicht gleichbedeutend und nicht zu verwechseln mit ‚Nichtstun‘!)
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King: „Andere erkennen ist weise. Sich selbst erkennen ist Erleuchtung.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King: „Die größte Offenbarung ist die Stille.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King: „Mach dich leer, so wirst du erfüllt. Verbrauche alles und mach Raum für Neues!“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King: „Nichtstun ist besser als mit viel Mühe nichts schaffen.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King: „Nur wer selber ruhig bleibt, kann zur Ruhestätte werden all dessen, was Ruhe sucht.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King: „Wer das Gute, Schöne und Wahre in seinem Herzen wohl begründet hat, dem wird es so leicht nicht entrissen werden.“
Laotse (auch: Lao Tse, Laudse, Laozi, „Alter Meister“, zwischen dem 3. und 6. Jh. vor Christus), legendärer chinesischer Philosoph, das bekannteste ihm zugeschriebene und Hauptwerk des Taoismus ist das Tao-Te-King: „Wunschlosigkeit führt zu innerer Ruhe.“
Lembke, Robert Emil (1913-1989), deutscher Journalist und Fernsehmoderator: „Die unbequemste Art der Fortbewegung ist das In-sich-Gehen.“
Leopardi, Giacomo Graf (1798-1837), italienischer Dichter, in: Nachtgesang eines Hirten: „So viele Fackeln? Was soll der unendliche Äther und jene unendliche klare Tiefe? Diese unmessbaren Einsamkeiten, was bedeuten sie uns? Und ich, was bin ich? So frage ich mich und bedenke des Raumes erhabene unermessliche Weiten und die unzählbaren Scharen seiner Geschöpfe, dann all das vielfache Regen, sich Fortbewegen der Köper am Himmel, auf Erden, die rastlos kreisen und immer dorthin, von wo sie kamen, zurückkehren werden, und errate nicht, wem das nützt, wozu das fruchtet.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter, in: „Philotas“, III, Aridäus: „Die beste Anbetung, Prinz, ist dankende Freude.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter: „Der Wunder höchstes ist, dass uns die wahren, echten Wunder so alltäglich werden können.“
Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781), deutscher Dichter: „Die Wunder, die Christus und seine Jünger taten, waren das Gerüst und nicht der Bau. Das Gerüst wird abgerissen, sobald der Bau vollendet ist.“
Lincoln, Abraham (1809-1865), 16. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika: „Ich könnte mir vorstellen, dass ein Mensch auf die Erde hinabblickt und behauptet, es gebe keinen Gott. Aber es will mir nicht in de Sinn, dass einer zum Himmel hinaufschaut und Gott leugnet.“
Lisieux, Theresia von (Theresia vom Kinde Jesus, 1873-1897), französische Karmeliterin: „Das Vertrauen vermag alles, es bewirkt Wunder.“
Lisieux, Theresia von (Theresia vom Kinde Jesus, 1873-1897), französische Karmeliterin: „Gerade der schwächste Mensch darf die größte Hoffnung auf die größten Gnaden haben, weil sich Gott dem Elend der Menschen anpasst [weil Gott dem Elend der Menschen am nächsten ist].“
Ludendorff, Mathilde Friederike Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz, 1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis, in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München, S. 111: „Der Neger in seinem primitiven Glauben an seinen Fetisch und der erhabenste Philosoph sind trotz aller Fernen ihres Seelenlebens einander inniger verwandt im Vergleich zu ihrer Wesensverschiedenheit von allen jenen, die da glauben, das nüchterne Nützlichkeitsgesetz sei das letzte Geheimnis des Lebens, die zweckbeherrschte Endlichkeit sei das einzig Wirkliche, das innere Erlebnis des Unsichtbaren aber sei unhaltbare Fantasie unklarer, unreifer Denker.“
Ludendorff, Mathilde Friederike Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz, 1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis, in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München, S. 171: „Wenn wir uns auch, wie erwähnt, die rein mechanistische Entstehung dieser Eigenschaften zur Not vorstellen können, so ist aber selbst hier viel wahrscheinlicher, dass ein Wille die Erbanlage schuf und die Selektion erst nachträglich weiterhalf. Angesichts dieser unleugbaren Tatsachen müssen wir der >Selektion< in der Entwicklung vom Einzeller zum Menschen nur eine erleidende, dem Unsterblichkeitwillen (oder Selbsterhaltungwillen) aber die handelnde Rolle der Formenwandlung zusprechen./ So können wir also im wissenschaftlichen Sinne sagen: der große entscheidende Entschluss war gefasst unterschiedliche Zellarten zu schaffen und die Somazellen von der Fortpflanzung, damit aber auch von der Unsterblichkeit auszuschließen.“
Ludendorff, Mathilde Friederike Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz, 1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis, in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München, S. 198: „Die mechanistische Erklärung der Entwicklung erkannten wir als Irrtum. Für alle wesentlichen Fortschritte zur Bewusstheit wurde die Tatsache, dass ein Wille, zielgerichtet, in den Lebewesen, wenn auch ihnen selbst unbewusst, sich die Form erzwang, und so hat uns die Entwicklungsgeschichte die herrliche Möglichkeit gegeben, nicht wie die Vergangenheit zu sprechen: ich glaube an einen Gott, sondern sagen zu dürfen: ich weiß, dass jedes Lebewesen, ja alle Erscheinung des Weltalls die Erscheinung unsichtbaren Gehaltes, des Göttlichen ist, dass dieses sich in den sterblichen Somazellen der Vielzeller die Formwandlungen, die Entwicklung aus dumpfester Unbewusstheit zur höchsten Bewusstheit des Menschen erzwang.“
Ludendorff, Mathilde Friederike Karoline (geb. Spieß, in erster Ehe: Mathilde Dr. med. von Kemnitz, 1877-1966), deutsche Lehrerin, Ärztin und Philosophin, zweite Ehefrau Erich Ludendorffs, begründete die völkische Bewegung der Deutschen Gotterkenntnis, in: Triumph des Unsterblichkeitwillens, 1932, Ludendorffs Volkswarte-Verlag, München, S. 416: „Der unermessliche Kosmos, die Erscheinung Gottes, erschauert in Freude an dem Tage, an dem der Mensch sich erfüllt, an dem er erkennt, ich allein erlebe das Wünschen des Gottes bewusst, ich, der Mensch, bin das einzige Bewusstsein des Gottes. Aber der gewaltige Kosmos in seinen unermesslichen Weiten, alle die stumm-kreisenden Welten werden erschauern in Ehrfurcht, wenn der Mensch, der einzige, der schuldig werden kann, im Dasein den Weg der Heiligung schritt und am Abende seines Lebens sich sagen kann: Ich bin vollkommen, so vollkommen wie alle nicht-bewusste Erscheinung des Alls und darf diese Vollkommenheit bewusst erleben.“
Luther, Martin (1483-1546), Urheber der Reformation, Theologieprofessor: „Drei Dinge machen einen Theologen: Die Meditation, das Gebet und die Anfechtung.“
Luther, Martin (1483-1546), Urheber der Reformation, Theologieprofessor: „Nach dem Zeugnis und der Erfahrung aller Frommen ist die größte Anfechtung, keine Anfechtung zu haben.“
Luther, Martin (1483-1546), Urheber der Reformation, Theologieprofessor: „Wer an seinem Nächsten vorübergeht, der geht auch an Gott vorüber.“
Luxemburg, Rosa (1871-1919), bedeutende Vertreterin der europäischen Arbeiterbewegung, des Marxismus, Antimilitarismus und des „proletarischen Internationalismus“, in einem Brief an Luise Kautsky am 26. Januar 1917: „Diese Dimensionen imponieren mir gar nicht, ich bin abgebrüht. Aber eine Sorge habe ich: ein Zentrum, um das sich ‚Alles‘ bewegt, verwandelt das Weltall in eine Kugel. Nun finde ich es von vollendeter Abgeschmacktheit, mir das Universum als eine Kugel - eine Art großen Kartoffelkloß oder Eisbombe - vorzustellen. [...] Sodann aber geht doch dabei nicht mehr und nicht minder wie die Unendlichkeit des Universums flöten. Denn eine ‚kugelförmige Unendlichkeit‘ ist doch Blech. Und ich muss mir zu meinem geistigen Komfort unbedingt noch irgendetwas außer der menschlichen Dummheit als unendlich denken können!“
Magdeburg, Mechthild von (um 1207-1282), deutsche christliche Mystikerin, in: Das fließende Licht der Gottheit I, 28: „Das ist der Toren Torheit: Sie leben ohne Herzeleid.“
Marti, Kurt (1921), Schweizer Pfarrer und Schriftsteller: „Die Ware Weihnacht ist nicht die wahre Weihnacht.“
Mauriņ, Zenta; a (1897-1978), lettische Schriftstellerin: „Blumen und Sträucher sind Sendboten Gottes aus einer andern, vollkommenen Welt.“
Maurisches Sprichwort: „Jede wichtige Sache, die du beginnst, ohne Gott zu erwähnen, ist gelähmt.“
McKenzie, John Charles (1860-1941), US-amerikanischer Politiker: „Wenn Jesus uns überhaupt etwas gelehrt hat, so war es zu sterben, nicht zu töten.“
Mengzi (auch: Mong Dsi, Meng Dse, Menzius, 370-290 v. Chr.), bedeutendster Nachfolger des Konfuzius, reformierte dessen philosophische Lehre soweit, dass sich aus ihr der Konfuzianismus als Staatsreligion entwickeln konnte: „Wer seine eigene Natur kennt, kennt den Himmel.“
Merton, Thomas Feverel (1915-1968), christlicher Mystiker: „Mitgefühl ist das wache Bewußtsein, daß alle Dinge voneinander abhängen.“
Meyrink, Gustav (1868-1932), österreichischer Schriftsteller und Übersetzer, dessen Werke von der mystischen, alchemistischen Suche und Verwandlung des Menschen geprägt sind, in: Das grüne Gesicht, 5. Kapitel, der Mystiker Swammerdam zu Eva van Druysen: „Ich begreife sehr wohl, daß das, was Sie vorhin mit angehört haben, Sie verwirren muß. Dennoch können Sie großen Nutzen daraus ziehen, wenn Sie es als erste Lehre auffassen und geistige Unterweisung nicht bei andern suchen, sondern in sich selbst. Nur die Belehrungen, die der eigene Geist uns schickt, kommen zur rechten Zeit und für sie sind wir reif. Für die Offenbarungen an andern müssen Sie taub und blind werden. Der Pfad zum ewigen Leben ist schmal wie die Schärfe eines Messers; Sie können andern weder helfen, wenn Sie sie taumeln sehen, noch dürfen Sie Hilfe von ihnen erwarten. Wer auf andere schaut, verliert das Gleichgewicht und stürzt ab. Hier gibt’s kein gemeinsames Vorwärtsschreiten wie in der Welt, und so unbedingt nötig auch ein Führer ist: er muß aus dem Reich des Geistes zu Ihnen kommen. Nur in irdischen Dingen kann ein Mensch Ihnen als Führer dienen und seine Handlungsweise eine Richtschnur sein, um ihn zu beurteilen. Alles, was nicht aus dem Geist kommt, ist tote Erde, und wir wollen zu keinem andern Gott beten, als zu dem, der sich in unsrer eigenen Seele offenbart. … – Der eine erlebt eine Welt, und dem anderen erscheint’s eine Nußschale. Wenn Sie im Ernst wollen, daß Ihr Schicksal galoppiert, müssen Sie – ich warne Sie davor und rate es Ihnen zugleich, denn es ist das einzige, was der Mensch tun soll, und gleichzeitig das schwerste Opfer, das er bringen kann! – müssen Sie Ihren innersten Wesenskern, d e n Wesenskern, ohne den Sie eine Leiche wären, (und sogar nicht einmal das), anrufen und Ihm – b e f e h l e n, daß Er Sie den kürzesten Weg zu dem großen Ziel führt, – dem einzigen, das des Erstrebens wert ist, so wenig Sie es jetzt auch erkennen, – erbarmungslos, ohne Rast, durch Krankheit, Leiden, Tod und Schlaf hindurch, durch Ehren, Reichtum und Freude hindurch, immer hindurch und hindurch wie ein rasendes Pferd, das einen Wagen vorwärts reißt über Äcker und Steine hinweg und an Blumen und blühenden Hainen vorbei! Das nenne ich: Gott rufen. Es muß sein wie ein Gelöbnis vor einem lauschenden Ohr!“
Meyrink, Gustav (1868-1932), österreichischer Schriftsteller und Übersetzer, dessen Werke von der mystischen, alchemistischen Suche und Verwandlung des Menschen geprägt sind, in: Das grüne Gesicht, 7. Kapitel, Baron Pfeill: „…Die Welt, in der wir leben, ist eine Welt der Wirkungen. – Das Reich der wahren Ursachen ist verborgen; wenn es uns gelingt, bis dorthin vorzudringen, werden wir zaubern können. … Vorläufig zaubern wir Menschen noch mit Maschinen; ich glaube, die Stunde ist nahe, wo wenigstens einige es mit bloßem Willen zustande bringen werden. Das bisher so beliebte Erfinden von wundervollen Maschinen war nichts weiter als ein Pflücken von Brombeeren, die neben dem Wege zum Gipfel wachsen. – Wertvoll ist nicht die ‚Erfindung‘, sondern das Erfindenkönnen, wertvoll ist nicht ein Gemälde, höchstens kostbar, wertvoll ist nur das Malenkönnen. Das Gemälde kann vermodern, das Malenkönnen kann nicht verlorengehen, auch wenn der Maler stirbt. Es bleibt als vom Himmel geholte Kraft bestehen, die vielleicht für lange Zeit schlafen gehen mag, aber immer wieder aufwacht, wenn das geeignete Genie geboren wird, durch das sie sich offenbaren kann. Ich finde es sehr tröstlich, daß die wertgeschätzte Kaufmannschaft dem Erfinder quasi nur das Linsengericht abschwätzen kann und nicht das Wesentliche.“
Meyrink, Gustav (1868-1932), österreichischer Schriftsteller und Übersetzer, dessen Werke von der mystischen, alchemistischen Suche und Verwandlung des Menschen geprägt sind, in: Das grüne Gesicht, 10. Kapitel: „Jetzt erst begriff Sephardi in voller Klarheit die Worte Eidotters: >Alles, was ein Mensch glaubt, solang die Lichter in ihm noch nicht umgestellt sind, ist falsch, und wenn’s noch so richtig ist – es ist so grundfalsch, daß man es gar nicht erfassen kann. Man glaubt, man nimmt, statt dessen gibt man; man glaubt, man bleibt stehen und wartet, statt dessen geht man und sucht.<“
Meyrink, Gustav (1868-1932), österreichischer Schriftsteller und Übersetzer, dessen Werke von der mystischen, alchemistischen Suche und Verwandlung des Menschen geprägt sind, in: Das grüne Gesicht, 11. Kapitel, Hauberisser liest in der seltsamen Rolle: „Der Schlüssel zur Macht über die innere Natur ist verrostet seit der Sintflut. Er heißt: – – Wachsein. / Wachsein ist alles. / … Wenn du auf dem Weg des E r w a c h e n s das Reich der Gespenster durchquerst, wirst du allmählich erkennen, daß es nur Gedanken sind, die du plötzlich mit den Augen sehen kannst. Das ist der Grund, weshalb sie dir fremd und wie Wesen erscheinen; denn die Sprache der Formen ist anders als die Sprache des Gehirns. / D a n n ist der Zeitpunkt gekommen, wo sich die seltsamste Wandlung vollzieht, die dir geschehen kann: aus den Menschen, die dich umgeben, werden – Gespenster werden. Alle, die dir lieb gewesen, werden plötzlich Larven sein. Auch dein eigener Leib. / Es ist die furchtbarste Einsamkeit, die sich ausdenken läßt, – ein Pilgern durch die Wüste, und wer die Quelle des Lebens in ihr nicht findet, verdurstet. / Alles, was ich dir hier gesagt habe, steht auch in den Büchern der Frommen jedes Volkes: das Kommen eines neuen Reiches, das Wachen, die Überwindung des Körpers und die Einsamkeit, – und doch trennt uns von diesen Frommen eine unüberbrückbare Kluft: sie glauben, daß ein Tag naht, an dem die Guten in das Paradies eingehen und die Bösen in den Höllenpfuhl geworfen werden, – wir w i s s e n, daß eine Zeit kommt, wo viele erwachen werden und von den Schlafenden getrennt sein wie die Herren von den Sklaven, weil die Schlafenden die Wachen nicht begreifen können, – wir wissen, daß es kein Böse und kein Gut gibt, sondern nur ein ‚Falsch‘ und ein ‚Richtig‘; sie g l a u b e n, daß ‚wachen‘ ein Offenhalten der Sinne und Augen und ein Aufbleiben des Körpers während der Nacht sei, damit der Mensch Gebete verrichten könne, – wir w i s s e n, daß das ‚Wachen‘ ein Aufwachen des unsterblichen Ich’s bedeutet und die Schlummerlosigkeit des Leibes eine natürlich Folge davon ist; – sie g l a u b e n, der Körper müsse vernachlässigt werden und verachtet, weil er sündig sei; wir w i s s e n: es gibt keine Sünde, der Körper ist der Anfang, mit dem wir zu beginnen haben, und wir sind auf die Erde herabgestiegen, um ihn in Geist zu verwandeln; – sie g l a u b e n, man solle mit dem L e i b in die Einsamkeit gehen, um  den Geist zu läutern; wir w i s s e n, daß zuerst unser G e i s t in die Einsamkeit gehen muß, um den Leib zu verklären.“
Meyrink, Gustav (1868-1932), österreichischer Schriftsteller und Übersetzer, dessen Werke von der mystischen, alchemistischen Suche und Verwandlung des Menschen geprägt sind, in: Das grüne Gesicht, 12. Kapitel, Chidher Grün: „Willst du in das Reich der Toten gehen, um die Lebendigen zu suchen? – Glaubst du, ‚drüben‘ ist die Wirklichkeit? Es ist nur das Land vergänglicher Wonnen für blinde Gespenster, so wie die Erde das Land vergänglicher Schmerzen für die blinden Träumer ist! Wer nicht auf der Erde das ‚Sehen‘ lernt, drüben lernt er’s gewiß nicht! – Meinst du, weil ihr Körper wie tot liegt, könne sie nicht mehr auferstehen? Sie ist lebendig, n u r  d u bist noch tot. Wer einmal lebendig geworden ist wie sie, kann nicht mehr sterben, – wohl aber kann einer, der tot ist wie du, lebendig werden. … Eva hat sich nach u n v e r g ä n g l i c h e r Liebe gesehnt: ich habe sie ihr gegeben – und werde sie um ihretwillen auch dir geben. Die vergängliche Liebe ist eine gespenstische Liebe. / Wo ich auf Erden eine Liebe keimen sehe, die über die Liebe zwischen Gespenstern hinauswächst , da halte ich meine Hände wie schirmende Äste über sie zum Schutz gegen den früchtepflückenden Tod, denn ich bin nicht nur das Phänomen mit dem grünen Gesicht – ich bin auch Chidher, der ewig Grünende Baum.“
Mitsch, Werner (1936-2009), deutscher Aphoristiker: „Die Harmonie ist das Echo der Stille.“
Moore, Thomas Sir (1779-1852), irischer Dichter, Schriftsteller, Übersetzer und Balladensänger: „Des Menschen Wünsche sind sein Himmelreich.“
Moore, Thomas Sir (1779-1852), irischer Dichter, Schriftsteller, Übersetzer und Balladensänger: „Je vollkommener jemand ist, desto milder und nachsichtiger geht er mit anderen um.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: In Phanta’s Schloss, Kosmogonie: „Oft auch ist mir,/ ein mächtig gewölbter/ kristallener Spiegel/ sei dieser Himmel,/ und was wir staunend/ Gestirne nennen,/ das seien Millionen/ andächtiger Augen,/ die strahlend/ in seinem Dunkel sich spiegeln.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Lebensweisheit, 1905: „Dem Steigenden werden Gärten der Schönheit zu Wüsten der Unbedeutendheit.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Natur: „Die Sterne lauter Noten. Der Himmel die Partitur. Der Mensch das Instrument.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Tagebuch eines Mystikers: „Glaube ist nur wahrer Glaube als von keinem Gedanken entweihtes Gefühl Gottes.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Weltbild, Tagebuch eines Mystikers, 1906: „Betrachte den Sternenhimmel - alles versinkt um dich her. Wer ist er, wer bist du. Dein Denken schweigt. Du fühlst dich wie hinweggehoben, zerflattern ... Wer bist du, wer ist er, wenn nicht - Es. Das unfassbare Selbst, Gott, das Mysterium. Und dies Mysterium fragt in sich selbst: wer bin ich, wer bist du. Gott fragt sich selbst in sich selbst - und weiß keine Antwort, erstummt in sich selbst ...“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer, in: Stufen, Weltbild, Tagebuch eines Mystikers, 1906: „Philosophie und Religion ist für den Menschen vielleicht nur der Gefrierpunkt gegen den Wahnsinn. Vor der Kälte des Universums zieht sich das Wasser als Haut zusammen, so vor der Kälte des Unbegreiflichen der Geist zur Weisheit, das Herz zum Glauben.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer: „Alle Geheimnisse liegen in vollkommener Offenheit vor uns. Nur wir stufen uns gegen sie ab, vom Stein bis zum Seher. Es gibt kein Geheimnis an sich, es gibt nur Uneingeweihte aller Grade.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer: „Erde, die uns dies gebracht, Sonne, die es reif gemacht:/ Liebe Sonne, liebe Erde, Euer nie vergessen werde.“
Morgenstern, Christian (1871-1914), deutscher Dichter, Lyriker, Übersetzer: „Ich habe heute ein paar Blumen für dich nicht gepflückt, um dir ihr Leben mitzubringen.“
Mulford, Prentice (1834-1891), US-amerikanischer Journalist, Schriftsteller, Philosoph, gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Neugeist-Bewegung: „Je mehr das Wesen des Baumes, Vogels, Tieres in uns lebendig wird, desto mehr gewinnen wir Anteil an den lebendigen Kräften. Die höchste Liebe zu allem Lebendigen ist also ein Weg zum Leben selbst, das wie aus tausend Batterien in uns zurückfließt, nicht nur aus Baum und Vogel und Insekt - aus den wirbelnden Schneeflocken und Sturm und Meer.“
Mutter Teresa (geb. Anjezë Gonxha Bojaxhiu, 1910-1997), Ordensschwester und Missionarin in Indien, erhält 1979 den Friedensnobelpreis: „Lasst uns stets mit einem Lächeln zusammentreffen! Denn ein Lächeln ist der Anfang von Liebe.“
Mutter Teresa (geb. Anjezë Gonxha Bojaxhiu, 1910-1997), Ordensschwester und Missionarin in Indien, erhält 1979 den Friedensnobelpreis: „Wer voller Freude ist, predigt, ohne zu predigen.“
Mörike, Eduard (1804-1874), deutscher lyrischer Dichter; seine Liebes- und Naturgedichte gehören zu den schönsten der deutschen Literatur: „Herr, schicke, was Du willst,/ ein Liebes oder Leides,/ ich bin vergnügt, dass beides/ aus Deinen Händen quillt./ Wollest mit Freuden/ und wollest mit Leiden/ mich nicht überschütten./ Doch in der Mitten/ liegt holdes Bescheiden.“
Niebuhr, Reinhold (1892-1971), amerikanischer Theologe, Philosoph und Politikwissenschaftler (nach anderen Zuschreibungen könnten auch D. Bonhoeffer, Bischof F. Hengsbach, F. v. Assisi oder I. v. Loyola Urheber dieses ‚Gelassenheitsgebetes‘ sein): „Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Der Antichrist 10: „Definition des Protestantismus: Die halbseitige Lähmung des Christentums und der Vernunft.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist, in: Die fröhliche Wissenschaft: „Wer gab uns den Schwamm, um den ganzen Horizont wegzuwischen? Was taten wir, als wir die Erde von ihrer Sonne losketteten? Wohin bewegt sie sich nun? Fort von allen Sonnen? Stürzen wir nicht fortwährend? Und rückwärts, seitwärts, nach allen Seiten? Gibt es noch ein Oben und Unten? Irren wir nicht wie durch ein unendliches Nichts? Haucht uns nicht der leere Raum an? Ist es nicht kälter geworden? Kommt nicht immerfort die Nacht und mehr Nacht?“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „Es ist mit dem Menschen, wie mit dem Baume. Je mehr er hinauf in die Höhe und Helle will, um so stärker streben seine Wurzeln erdwärts, abwärts, ins Dunkle, Tiefe, Böse.“
Nietzsche, Friedrich Wilhelm (1844-1900), klassischer deutscher Philologe, Philosoph, Dichter und Komponist: „In der Natur fühlen wir uns so wohl, weil sie kein Urteil über uns hat.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur, in: Blüthenstaub, Vermischte Bemerkungen: „Wir träumen von Reisen durch das Weltall - Ist denn das Weltall nicht in uns? Die Tiefen unsers Geistes kennen wir nicht - Nach Innen geht der geheimnisvolle ihren Weg. In uns, oder nirgends ist die Ewigkeit mit ihren Welten - die Vergangenheit und Zukunft. Die Außenwelt ist die Schattenwelt - Sie wirft ihren Schatten in das Lichtreich. Jetzt scheint’s uns freilich innerlich so dunkel, einsam, gestaltlos - Aber wie ganz anders wird es uns dünken - wenn diese Verfinsterung vorbei, und der Schattenkörper hinweggerückt ist - Wir werden mehr genießen als je, denn unser Geist hat entbehrt.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur, in seinen Fragmenten, 1798: „Wir sind auf einer Mission: Zur Bildung der Erde sind wir berufen.“
Novalis (Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, 1772-1801), deutscher Dichter und Essayist der Frühromantik, Philosoph, Jurist und Bergbauingenieur: „Die Synthese von Seele und Leib heißt Person. Die Person verhält sich zum Geist wie der Körper zur Seele. Sie zerfällt auch einst und geht in veredelter Form wieder hervor.“
NT, 1. Brief des Johannes 4, 7-8: „Wir wollen füreinander da sein. Denn das Dasein für den anderen kommt von Gott und entspricht seinem Wesen. Wer für den anderen da ist, hat Leben von Gott und erkennt ihn. Wer nicht für den anderen da ist, hat Gott nicht erkannt. Denn Gott ist Dasein für andere.“
NT, 1. Kor 13:4-7: Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.
NT, 1. Korinther 15, 33: „Lasst euch nicht verführen! Schlechter Umgang verdirbt die Sitten. (Oder auch: Dummes Geschwätze verdirbt gute Sitten.)“
NT, Apostelgeschichte des Lukas, 18, 9-10: „Der Herr sprach durch eine Erscheinung in der Nacht zu Paulus: Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht!“ - Oder auch in dieser Fassung: Herr, unser Gott, du bist mit denen, die dir vertrauen. Wir danken dir für die Zeugnisse von Menschen, die ohne Angst gesprochen haben, wenn du sie gerufen hast. Sie sind Sprachrohr der Sprachlosen geworden und haben das Heil verkündet, das du für uns bestimmt hast. Wir wollen es tun wie sie, bitte öffne uns den Mund.
NT, Galater, 5, 15 (Ursprung: AT, 3. Mose, 19, 18): „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!“
NT, Galater 2, 19-20 bzw. Römer 6, 1-11: „Vom Gesetz befreit, dient der Gläubige Gott im Geist.“
NT, Johannes 4, 14: „Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm geb, der wird nie wieder Durst bekommen. Dieses Wasser wird in ihm zu einer Quelle, die bis ins ewige Leben hinein fließt.“
NT, Johannes 8, 7: „Wer unter euch ohne Sünde ist, der werfe den ersten Stein.“
NT, Lukas 11, 9: „Bittet Gott, und er wird euch geben. Suchet, und ihr werdet finden. Klopft an, und euch wird die Tür geöffnet.“
NT, Lukas 16, 15: „Und er sprach zu ihnen: Ihr seid’s, die ihr euch selbst rechtfertigt vor den Menschen; aber Gott kennt eure Herzen; denn was hoch ist bei den Menschen, das ist ein Gräuel vor Gott.“
NT, Lukas 18,16: „Lasst die Kinder zu mir kommen! Schickt sie nicht weg! Denn für Menschen wie sie ist das reich Gottes bestimmt.“
NT, Markus 4, 26-27: „Mit dem Reich Gottes ist es wie mit dem Samen, den ein Bauer auf sein Feld sät. Nach der Arbeit geht er nach Hause, schläft, steht wieder auf, und das tagaus, tagein. Im Laufe der Zeit wächst die Saat ohne sein Zutun heran.“
NT, Markus 9, 23b: „Alle Dinge sind möglich dem, der da glaubt.“
NT, Markus 11, 24: „Alles, was ihr bittet in eurem Gebet, glaubet nur, dass ihr‘s empfangen werdet, so wird‘s euch zuteilwerden.
NT, Matthäus 6, 22-23: „Das Auge ist des Leibes Licht. Wenn nun dein Auge einfältig ist, so wird dein ganzer Leib licht sein; ist aber dein Auge ein Schalk, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß wird dann die Finsternis sein!“
NT, Matthäus 7, 13-14: „Geht durch das enge Tor! Denn das Tor zum Verderben ist breit und ebenso die Straße, die dorthin führt. Viele sind auf ihr unterwegs. Aber das Tor, das zum Leben führt, ist eng und der Weg dorthin schmal. Nur wenige finden ihn.“
NT, Matthäus 13, 12/16/23: „Denn, wer da hat, dem wird gegeben, dass er die Fülle habe; wer aber nicht hat, dem wird auch das genommen, was er hat./ Aber selig sind eure Augen, dass sie sehen, und eure Ohren, dass sie hören./ Bei dem aber auf gutes Land gesät ist, das ist, der das Wort hört und versteht und dann auch Frucht bringt; und der eine trägt hundertfach, der andere sechzigfach , der dritte dreißigfach.“
NT, Philipperbrief 2:3-5, Lutherbibel: „Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst, und ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient.“
NT, Römerbrief 15, 1: „Wir aber, die wir stark sind, sollen der Schwachen Unvermögen tragen und nicht uns selber zu Gefallen leben.“
NT. Brief des Paulus an die Römer, 15, 1-2: „Wir aber, die wir stark sind, sollen das Unvermögen der Schwachen tragen und nicht Gefallen an uns selber haben./ Jeder von uns lebe so, dass er seinem Nächsten gefalle zum Guten und zur Erbauung.“
NT Johannes, Kapitel 1: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort. Dasselbe war im Anfang bei Gott. Alle Dinge sind durch dasselbe gemacht, und ohne dasselbe ist nichts gemacht, was gemacht ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat’s nicht begriffen.“
Padmasambhava (zu Deutsch: ‚der Lotosgeborene‘, zwischen dem 8. und 9. Jh.), gilt als Begründer des Buddhismus in Tibet: „Im unendlichen Mandala des Raums haben alle Dinge leicht Platz,/ sie haben leicht Platz,/ und da ist immer noch Weite./ Im unendlichen Mandala der Geistessenz haben alle Gedanken und Gefühle leicht Platz,/ sie haben leicht Platz,/ und da ist immer noch Weite.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken: „Der Mensch ist nur ein Schilfrohr, das schwächste der Natur, aber er ist ein denkendes Schilfrohr. Das ganze Weltall braucht sich nicht zu waffnen, um ihn zu zermalmen; ein Dampf, ein Wassertropfen genügen, um ihn zu töten. Doch wenn das Weltall ihn zermalmte, so wäre der Mensch nur noch viel edler als das, was ihn tötet, denn er weiß ja, dass er stirbt und welche Überlegenheit ihm gegenüber das Weltall hat. Das Weltall weiß davon nichts. Unsere ganze Würde besteht also im Denken. Daran müssen wir uns wieder aufrichten und nicht an Raum und Zeit, die wir nicht ausfüllen können. Bemühen wir uns also, gut zu denken: das ist die Grundlage der Moral.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken: „Ich sehe diese entsetzlichen Weiten des Weltalls, die mich einschließen, und ich finde mich an einem Winkel dieses gewaltigen Raums gefesselt, ohne dass ich weiß, warum ich an diesem Ort und nicht vielmehr an einen anderen gestellt bin und warum die kurze Frist, die mir zu leben gegeben ist; mir gerade zu diesem Zeitpunkt und nicht vielmehr zu einem anderen der ganzen Ewigkeit, die auf mich folgt, bestimmt ist. Ich sehe überall nur Unendlichkeiten, die mich wie ein Atom und wie einen Schatten einschließen, der nur einen unwiederbringlichen Augenblick lang dauert.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler, in: Pensée, Gedanken: „Wenn ich die Verblendung und das Elend des Menschen sehe, wenn ich bedenke, wie das ganze Weltall stumm ist und der Mensch ohne Erkenntnisvermögen sich selbst überlassen bleibt und sich in diesen Winkel des Weltalls gleichsam verirrt hat, ohne zu wissen, wer ihn dahin gebracht hat, wozu er dorthin gekommen ist, was aus ihm nach seinem Tode wird, so gerate ich, jeglicher Erkenntnis unfähig, in Schrecken wie ein Mensch, den man schlafend auf eine wüste und grauenerregende Insel gebracht hätte und der erwachte, ohne sich zurechtzufinden und ohne Möglichkeit, von dort wegzukommen. Und darauf erstaune ich, wie man denn angesichts eines solch elenden Zustands nicht in Verzweiflung gerät.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Alles Elend des Menschen erweist seine Größe. Es ist das Elend eines großen Herrn, das Elend eines entthronten Königs.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Es ist nicht auszudenken,was Gott aus den Bruchstücken unseres Lebens machen kann, wenn wir sie ihm ganz überlassen.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Ich sehe nicht ein, warum es schwieriger sein sollte, die Auferstehung des Fleisches, die Empfängnis der Jungfrau zu glauben als die Schöpfung.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Jeder trägt in sich das Urbild der Schönheit, deren Abbild er in der großen Welt sucht.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Niemals tut der Mensch das Böse so vollkommen und fröhlich, als wenn er es aus religiöser Überzeugung tut.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Wenn man nicht glaubt, ist man verloren, deswegen ist man auf der besseren Seite, wenn man glaubt.“
Pascal, Blaise (1623-1662), französischer Religionsphilosoph, Mathematiker und Naturwissenschaftler: „Wer den Glauben besitzt, ist immer in Gefahr, ihn zu verlieren; nur der Suchende wird ihn gewinnen.“
Pasternak, Boris Leonidowitsch (1890-1960), russischer Dichter und Schriftsteller, Literaturnobelpreis 1958: „Christus mußte kommen, damit die nachfolgenden Jahrhunderte und Generationen aufatmen konnten.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Aphorismen: „Großen Seelen ziehen die Schmerzen nach wie den Bergen die Gewitter. Aber an ihnen brechen sich auch die Wetter, und sie werden zur Wetterscheide der Ebene unter ihnen.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Museum: „Ein verdrüßlicher Gott wäre ein Widerspruch, und das Seligsein ist um eine Ewigkeit älter als das Verdammtsein.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Siebenkäs: „Ich ging durch die Welten, ich stieg in die Sonnen und flog mit den Milchstraßen durch die Wüsten des Himmels; aber es ist kein Gott. Ich stieg herab, soweit das Sein seine Schatten wirft, und schauete in den Abgrund und rief: ‚Vater, wo bist du?‘, aber ich hörte nur den ewigen Sturm, den niemand regiert, und der schimmernde Regenbogen aus Wesen stand ohne eine Sonne, die ihn schuf, über dem Abgrunde und tropfte hinunter. Und als ich aufblickte zur unermesslichen Welt nach dem göttlichen Auge, starrte sie mich mit einer leeren bodenlosen Augenhöhle an; und die Ewigkeit lag auf dem Chaos und zernagte es und wiederkäuete sich.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung, in: Siebenkäs: „Starres, stummes Nichts! Kalte, ewige Notwendigkeit! Wahnsinniger Zufall! Kennt ihr das unter euch? Wann zerschlagt ihr das Gebäude und mich? - Zufall, weißt du selber, wenn du mit Orkanen durch das Sternen-Schneegestöber schreitest und eine Sonne um die andere auswehest, und wenn der funkelnde Tau der Gestirne ausblinkt, indem du vorübergehest? - Wie ist jeder so allein in der weiten Leichengruft des Alles!“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Das größte unzerstörbare Wunder ist der Menschenglaube an Wunder.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Das Schöne am Frühling ist, dass er immer dann kommt, wenn man ihn am dringendsten braucht.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Nicht unser Hirn, sondern unser Herz denkt den größeren Gedanken. Unser Herz aber oder unsere Seele oder der Kern unserer Persönlichkeit ist ein Funke aus dem Lebenslichtmeer Gottes.“
Paul, Jean (eigentlich: Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825), deutscher Schriftsteller, literaturgeschichtlich zwischen Klassik und Romantik, verehrte Jean-Jacques Rousseau, daher seine Namensänderung: „Und wenn uns die Menschen verlassen und verwunden, so breitet ja auch immer der Himmel, die Erde und der kleine blühende Baum seine Arme aus und nimmt den Verletzten darin auf.“
Pestalozzi, Johann Heinrich (1746-1827), Schweizer Pädagoge, Sozialreformer, Philosoph und Politiker, in: Abendstunde eines Einsiedlers: „Glaube an dich selbst, Mensch, glaube an den inneren Sinn deines Wesens, so glaubst du an Gott und die Unsterblichkeit.“
Pilgrim, Peace (Mildred Lisette Norman, 1908-1981), amerikanische nicht-konfessionelle spirituelle Lehrerin, Mystikerin, Friedensaktivistin: „Das spirituelle Leben ist das wirkliche Leben; der Rest ist Einbildung und Täuschung. Nur diejenigen, die einzig an Gott hängen, sind wirklich frei.“
Platon (latinisiert: Plato, 428-348), griechischer Philosoph, in: Gorgias, Sokrates: „Und war wiederum einer ein Sträfling und trug bei Lebzeiten Spuren der Schläge oder Narben von Peitschenhieben oder andere Wunden an seinem Körper, dann wird man diese auch am Körper des Toten sehen können. Oder wenn jemand im Leben gebrochene oder verrenkte Glieder hatte, dann ist das auch am Toten sichtbar. Mit einem Wort: Wie jemand in leiblicher Beziehung zu sein sich bemühte, so ist alles oder doch das meiste eine Zeitlang auch am Toten sichtbar. Ich glaube nun aber, Kallikles, daß es mit der Seele ganz dasselbe ist. Wenn sie vom Körper befreit ist, dann wird an ihr alles sichtbar, sowohl ihre natürliche Anlage als auch die Merkmale, die der Mensch durch Beschäftigungen aller Art in seiner Seele empfangen hat. Wenn sie nun zum Richter kommen, so die aus Asien zu Rhadamanthys, so läßt dieser sie vor sich hintreten und betrachtet die Seele eines jeden, ohne zu wissen, wem sie gehört. Da hat er vielleicht die Seele des Perserkönigs oder sonst eines Königs oder Herrschers vor sich und sieht gar nichts Gesundes an ihr, sondern findet sie durchgepeitscht und voll von Narben, die von Meineid und Ungerechtigkeit stammen und die ihm jede seiner Taten in die Seele eingeprägt hat, und alles ist schief vor Lüge und Hochmut, und nichts ist gerade, weil sie ohne Wahrheit aufgewachsen ist.“
Raabe, Wilhelm Karl (Pseudonym: Jakob Corvinus, 1831-1910), deutscher Schriftsteller, Vertreter des poetischen Realismus, Verfasser gesellschaftskritischer Erzählungen und Novellen, in: Halb Mahr, halb mehr: „O du heiliges Unglück, welch einen Zauber lässest du aufleuchten, wenn deine geheimnisvolle Hand eine reine schuldlose Stirn berührt.“
Raabe, Wilhelm Karl (Pseudonym: Jakob Corvinus, 1831-1910), deutscher Schriftsteller, Vertreter des poetischen Realismus, Verfasser gesellschaftskritischer Erzählungen und Novellen: „Die größten Wunder gehen in der größten Stille vor sich.“
Rappl, Violanthe (Violanthe Christiane Louise Rappl, 1927-2014), deutsche Malerin, Kunsttherapeutin, Autorin, in: Kampfschrift gegen die postmoderne Kunst: „Gute Künstler haben immer im Gegenständlichen abstrahiert. Das heißt, sie haben auf Wesentliches hingearbeitet, den Kern herausgeholt und konzentriert. Abstraktion ist ein Mittel zur stärkeren Sichtbarmachung, zur Konzentration.“
Rappl, Violanthe (Violanthe Christiane Louise Rappl, 1927-2014), deutsche Malerin, Kunsttherapeutin, Autorin, in: Kampfschrift gegen die postmoderne Kunst: „Verachtung des Gegenständlichen in der Kunst ist zugleich auch eine Verachtung des Seelenhaften. Es ist Flucht vor der Anstrengung des Fühlens. Die Angst vor seinen eigenen Ängsten, vor dem Offenbarwerden von Mängeln, der Verwahrlosung der seelischen Wirklichkeit. ... Kunst ist Träger und Vermittler von Kultur, und ich denke, dass darin auch Auftrag und Verantwortung liegen.“
Renard, Jules (1864-1910), französischer linksorientierter Schriftsteller, in seinem Tagebuch vom 19. Juni 1899: „Sterne. Bei Gott brennt Licht.“
Rilke, Rainer Maria (1875-1926), deutscher Lyriker: „Mag auch die Spiegelung im Teich oft uns verschwimmen: Wisse das Bild./ Erst im Doppelbereich werden die Stimmen ewig und mild.“
Ritte, Emil (1834-1897), deutscher Kaufmann und Lyriker: „Der Dornen viel und wenig Blüten/ hat mir gebracht des Lebens Mai,/ und ohne Blitz und Sturmeswüten/ zog auch mein Sommer nicht vorbei./ Nicht immer reiften mir die Trauben,/ draus süßen Labetrank man presst,/ doch meiner Seele Sonnenglauben/ trotz alledem - ich hielt ihn fest.“
Rivarol, Antoine de (1753-1801), französischer Schriftsteller und Satiriker: „Diejenigen, die nach Wundern verlangen, werden nicht gewahr, daß sie damit der Natur eine Unterbrechung ihrer Wunder abverlangen.“
Roethke, Theodore: „In einer dunklen Zeit beginnt das Auge zu sehen.“
Rosegger, Peter (1843-1918), österreichischer Schriftsteller: „Gib der Seele einen Sonntag und dem Sonntag eine Seele.“
Rosegger, Peter (1843-1918), österreichischer Schriftsteller: „Wer Vertauen hat, erlebt jeden Tag Wunder.“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung, in: Émile IV., Glaubensbekenntnis des savoyischen Vikars: „Wo sind die Theologen, die ihre Ehre in der ungeschminkten Aufrichtigkeit suchen?“
Rousseau, Jean-Jacques (1712-1778), französischsprachiger Schriftsteller, Philosoph, Pädagoge, Naturforscher und Komponist der Aufklärung: „Das Gewissen ist die Stimme der Seele. Die Leidenschaften sind die Stimmen des Körpers.“
Ruland, Jeanne (*1966), deutsche spirituelle Autorin, unterrichtet schamanische Heiltechniken: „Als Wunder definiere ich, wenn die Innere Welt und die Äußere Welt zusammentreffen und eine erfahrbare Übereinstimmung bilden. Es bringt nichts, nur in einer Traumwelt zu leben, genauso wenig bringt es etwas, nur in der materiellen Welt umherzulaufen. Wir bleiben Gefangener der Welten, wenn wir diese trennen. In der Synthese der Welten liegt der Schlüssel. Wenn sie übereintreffen und sich vereinigen, werden Träume wahr und das Unfaßbare erlebbar. Der Glaube versetzt Berge. Spontanheilungen und Wunder können geschehen. Himmel und Erde werden eins. - Alles ist möglich. Alles ist vorhanden: Ich segne das Jetzt.“
Rumi (Dschalal ad-Din Muhammad Rumi, 1207-1273), persischer Mystiker, Derwisch-Meister und einer der bedeutendsten Dichter des mittelalterlichen Orients, in „Maghiribi“, Die Persischen Sufis: „Keiner findet den Weg, der zu Ihm führt, aus eigener Kraft./ Gehst du zu Ihm, so schreitest du auf Seinen Füßen./ Keine Seele bräche auf, die Liebe in Seinem Antlitz zu schauen,/ fiele nicht zuerst der Glanz Seiner Liebe auf sie./ Mein Herz spürt nicht das leiseste Sehnen zu Ihm,/ käme nicht von Ihm der Sog, der an meinem Herzen wirkt./ Seit ich erfahren habe, dass Er sich nach mir sehnt,/ verlässt mich mein Sehnen nach Ihm nicht für den Schlag eines Augenlids.“
Rumi (Dschalal ad-Din Muhammad Rumi, 1207-1273), persischer Mystiker, Derwisch-Meister und einer der bedeutendsten Dichter des mittelalterlichen Orients: „Ich versuchte, ihn zu finden am Kreuz der Christen, aber er war nicht dort. Ich ging zu den Tempeln der Hindus und zu den alten Pagoden, aber ich konnte nirgendwo eine Spur von ihm finden. Ich suchte ihn in den Bergen und Tälern, aber weder in der Höhe noch in der Tiefe sah ich mich imstande, ihn zu finden. Ich ging zur Kaaba in Mekka, aber dort war er auch nicht. Ich befragte die Gelehrten und Philosophen, aber er war jenseits ihres Verstehens. Ich prüfte mein Herz, und dort verweilte er, als ich ihn sah. Er ist nirgends sonst zu finden.“
Rumi (Dschalal ad-Din Muhammad Rumi, 1207-1273), persischer Mystiker, Derwisch-Meister und einer der bedeutendsten Dichter des mittelalterlichen Orients: „Jenseits von richtig und falsch gibt es einen Raum. Dort werden wir uns treffen.“
Rumi (Dschalal ad-Din Muhammad Rumi, 1207-1273), persischer Mystiker, Derwisch-Meister und einer der bedeutendsten Dichter des mittelalterlichen Orients: „Nur wenn der Mensch des Äußeren beraubt wird wie Winter, besteht Hoffnung, dass sich ein neuer Frühling in ihm entwickelt.“
Ruskin, John (1819-1900), britischer Schriftsteller, Kunsthistoriker, Maler und Sozialphilosoph: „Ruhe ist das >Ich bin< des Schöpfers im Gegensatz zu dem >Ich werde< alles Geschaffenen.“
Röck, Friedrich: „Das Gültige ist leise,/ Das Laute: Tand und Rausch./ Flüstern ist Gottes Weise,/ Drum Seele: schweig und lausch!“
Röck, Friedrich: „Ex oriente lux (lat.: aus dem Osten [kommt das] Licht): Ursache? Grund! Gerade? Kreis! Starre? Puls! Hart? Weich! Same? Ei! Mann? Weib! Nehmen? Geben! Chronos? Kairos! E-volution? In-volution! Fort-Schritt? Heimkehr! Gier? Sinn! Wachstum? Reife! Zeitlich? Ewig! Absicht? Einsicht! Hölle? Himmel! Ich? Es! Böse? Gut! Mensch? Gott! Leid? Freude! Sterben? Leben! Werden? Sein! Alles ist und sei gerecht gerichtet, denn es ruht und ist erlöst in dir. Amo Ergo Sum (lat.: Ich liebe also bin ich).“
Röck, Friedrich: „Nichts erblüht und lebt, als was aus deiner Mitte (deiner Seele, deinem Wesen) kommt!“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer, 1788-1866), deutscher Dichter, Übersetzer, Begründer der deutschen Orientalistik, in: Die Weisheit des Brahmanen III: „Wenn du erkennen willst den Ruhm in seiner Blöße, / vergleich am Himmel ihn mit Sternen erster Größe! / Die letzter Größe, sind sie etwa minder groß? / Sie scheinen kleiner dir durch ihre Höhe bloß. / Drum lächle, rückt man dich zum letzten Range nieder, / und rückt man dich empor zum ersten, lächle wieder!“
Rückert, Friedrich (Pseudonym: Freimund Raimar oder Raimer, 1788-1866), deutscher Dichter, Übersetzer, Begründer der deutschen Orientalistik: „Dass sie die Perle trägt, das macht die Muschel krank./ Dem Himmel sag’ für Schmerz, der dich veredelt, Dank!“
Saadi (Muscharraf ad-Din Abdullah, um 1184-um 1283), herausragender persischer Dichter und Mystiker, volkstümlicher Poet, in: Rosengarten I: „Ein Guter ließ sich einst von einem Bösen schmähn./ Er trug es still und sprach: >Mög’ es dir glücklich gehn./ Viel schlimmer bin ich noch, als du es ausgesprochen;/ denn besser ja als du weiß ich, was ich verbrochen.<“
Saar, Ferdinand Ludwig Adam von (1833-1906), österreichischer Dramatiker, Lyriker, Schriftsteller: „So zum schönsten der Symbole wird das frohe Osterfest,/ dass der Mensch sich Glauben hole, wenn ihn Mut und Kraft verlässt.“
Saint-Exupéry, Antoine de (1900-1944), französischer Schriftsteller und Pilot: „Bewahre mich vor der Angst, ich könnte das Leben versäumen.“
Saint-Exupéry, Antoine de (1900-1944), französischer Schriftsteller und Pilot: „Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“
Saint-Exupéry, Antoine de (1900-1944), französischer Schriftsteller und Pilot: „Vollkommenheit entsteht offensichtlich nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, Das Höchste: „Suchst du das Höchste, das Größte? Die Pflanze kann es dich lehren. / Was sie willenlos ist, sei du es wollend – das ist’s!
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: die Braut von Messina, Über den Gebrauch des Chors in der Tragödie: „Unter der Hülle aller Religionen liegt die Religion selbst, die Idee eines Göttlichen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Drei Worte des Glaubens: „Und was kein Verstand der Verständigen sieht, das übet in Einfalt das kindliche Gemüt.“ – Einfalt – reine Seele…
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Maria Stuart I, 6, Mortimer: „Wie wurde mir, als ich ins Innre nun/  der Kirchen trat und die Musik der Himmel/ herunterstieg und der Gestalten Fülle/ verschwenderisch aus Wand und Dekke quoll,/ das Herrlichste und Höchste, gegenwärtig,/ vor den entzückten Sinnen sich bewegte,/ als ich sie selbst nun sah, die Göttlichen,/ den Gruß des Engels, die Geburt des Herrn,/ die heil’ge Mutter, die herabgestiegene/ Dreifaltigkeit, die leuchtende Verklärung/ - als ich den Papst drauf sah in seiner Pracht/ das Hochamt halten und die Völker segnen!/ O, was ist Goldes, was Juwelen Schein,/  womit der Erde Könige sich schmükken!/ Nur er ist mit dem Göttlichen umgeben./ Ein wahrhaft Reich der Himmel ist sein Haus,/ denn nicht von dieser Welt sind diese Formen.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph, in: Wilhelm Tell I, 2, Gertrud: „Die Unschuld hat im Himmel einen Freund.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Dichter, Historiker, Philosoph: „Sprache. – Warum kann der lebendige Geist dem Geist nicht erscheinen? / Spricht die Seele, so spricht, ach! schon die Seele nicht mehr!“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Dramatiker und Philosoph, in: Theosophie des Julius: „Die Natur ist ein unendlich geteilter Gott.“
Schiller, Friedrich von (1759-1805), deutscher Nationaldichter, Dramatiker und Philosoph: „Wie die Säule des Lichts auf des Baches Welle sich spiegelt -/ Hell wie von eigener Glut flammt der vergoldete Saum;/ aber die Well’ entführet der Strom, durch die glänzende Straße/ drängt eine andre sich schon, schnell wie die erste zu fliehn -/ so beleuchtet der Würden Glanz den sterblichen Menschen:/ Nicht er selbst, nur der Ort, den er durchwandelte, glänzt.“
Schlegel, Karl Wilhelm Friedrich von (1772-1829), deutscher Kulturphilosoph, Schriftsteller, Literatur- und Kunstkritiker, Historiker und Altphilologe, gilt zusammen mit seinem Bruder August Wilhelm von Schlegel als Begründer der Romantik, in: Athenaeum, 1798: „Denke dir ein Endliches ins Unendliche gebildet, so denkst du einen Menschen.“
Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst (1768-1834), protestantischer Theologe, Altphilologe, Philosoph, Publizist, Staatstheoretiker, Kirchenpolitiker und Pädagoge, erster moderner Soziologe, gilt als Begründer der Hermeneutik, in: Über Religion. An die Gebildeten unter ihren Verächtern: „Nicht der hat Religion, der an eine heilige Schrift glaubt, sondern jener, der einer solchen Schrift nicht bedarf und notfalls selbst eine solche machen könnte.“
Schleiermacher, Friedrich Daniel Ernst (1768-1834), protestantischer Theologe, Altphilologe, Philosoph, Publizist, Staatstheoretiker, Kirchenpolitiker und Pädagoge, erster moderner Soziologe, gilt als Begründer der Hermeneutik: „Kinder sind nicht nur freundliche Lichtstrahlen und Gottesgrüße, sondern auch ernste Fragen aus der Ewigkeit und schwere Aufgaben für die Zukunft.“
Schopenhauer, Arthur (1788-1860), bedeutender deutscher Philosoph: „Der wahre, tiefe Friede des Herzens und die vollkommene Gemütsruhe sind allein in der Einsamkeit zu finden.“
Schorlemmer, Friedrich (*1944), deutscher evangelischer Theologe und Bürgerrechtler: „Ich bin Kain, der den anderen nicht erträgt. Ich bin Absolom, der Vatermörder. Ich bin das blöde Volk. Ich bin Petrus, der Treue schwört und dann als erster Jesus verleugnet, einen Moment depressiv wird, dann sofort wieder obenauf ist, erneut in der Rechthaberpose. Ich bin froh, dass ich das alles nicht durchleben muss. Und alles durchlebe ich doch - in meiner Seele.“
Schutz, Frère Roger (franz. Frère = Bruder, 1915-2005), Gründer und lebenslanger Prior der ökumenischen Bruderschaft von Taizé: „Blickt auf zu Gott, und euer Gesicht wird leuchten, fern aller Bitterkeit.“
Schweitzer, Ludwig Philipp Albert (1875-1965), deutsch-französischer Arzt, evangelischer Theologe, Organist, Musiker, Schriftsteller, Philosoph und Pazifist, erhielt 1952 den Friedensnobelpreis: „Das Wenige, das du tun kannst, ist viel.“
Schweitzer, Ludwig Philipp Albert (1875-1965), deutsch-französischer Arzt, evangelischer Theologe, Organist, Musiker, Schriftsteller, Philosoph und Pazifist, erhielt 1952 den Friedensnobelpreis: „Ein freundlicher Blick durchdringt die Düsternis wie ein Sonnenstrahl.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker, an Lucilius, des Empfängers der „Epistulae morales“: „Unsere Söhne halten wir in strenger Disziplin. Nimm nun das Gleiche von Gott an: Er verzärtelt den guten Menschen nicht, er legt ihm Prüfungen auf, er lässt ihn durch harte Proben hindurchgehen, er formt ihn nach seiner Idee.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker, in: Abhandlungen: „Das ist das höchste Verdienst, das sich die Natur um uns erworben hat: Daß die Tugend in alle Herzen ihr Licht hineinsendet. Auch wer ihr nicht nachgehen will, sieht sie doch.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker, in: Vom glückseligen Leben: „Denn was ist ausgenommen von der Gefahr des Wechsels? Die Erde nicht, der Himmel nicht, auch nicht das Ganze aller Dinge. Es wird nicht immer diesen gleichen Gang haben; es wird einmal der Tag kommen, der alles aus seiner Bahn wirft. Alles verläuft in bestimmten Zeiträumen; es muss werden, wachsen, vergehen. Die Gestirne, die Du über Dir ihren Weg ziehen siehst, und diese Erde, mit der wir verwachsen sind und auf der wir wie auf festem Grund zu stehen glauben, werden dahingerafft werden und vergehen.“
Seneca (Lucius Annaeus Seneca, um 4 v. Chr. - Freitod 65 n. Chr.), römischer Staatsmann, Naturforscher, Dramatiker, Philosoph und Stoiker, in: Vom glückseligen Leben: „Wohlan! solange meinen Augen der Anblick, dessen sie nicht satt werden, nicht entzogen wird, solange ich den Mond anschauen darf und die Sonne, solange mein Auge an den übrigen Gestirnen haften kann, ihren Auf- und Untergang, ihre Entfernungen erforschend und die Gründe, warum sie schneller oder langsamer dahineilen, solange ich in der Nacht die Menge der leuchtenden Sterne betrachten darf [...]: solange ich mich damit beschäftigen und mich, soweit es Menschen vergönnt ist, in den Himmel aufschwingen kann, solange ich den Geist über die Erde halten kann, der danach trachtet, verwandte Naturen zu schauen - was liegt daran, wo mein Fuß auftritt!“
Silesius, Angelus (1624-1677), schlesischer Arzt, Priester und Dichter, in: Der Cherubinische Wandersmann, Der gute Tausch: „Mensch, gibst Du Gott dein Herz, er gibt dir seines wieder:/ Ach, welch ein wertrer Tausch! Du steigest auf, er nieder.“
Silesius, Angelus (1624-1677), schlesischer Arzt, Priester und Dichter, in: Der Cherubinische Wandersmann, Miß dir doch ja nichts zu: „Freund, so du etwas bist, so bleib doch ja nicht stehn: / Man muß aus einem Licht fort in das andre gehn.“
Silesius, Angelus (1624-1677), schlesischer Arzt, Priester und Dichter, in: Der Cherubinische Wandersmann, Zufall und Wesen: „Mensch, werde wesentlich; denn wenn die Welt vergeht,/ so fällt der Zufall weg, das Wesen, das besteht!“
Silesius, Angelus (1624-1677), schlesischer Arzt, Priester und Dichter, in: Der Cherubinische Wandersmann: „Der Glaub allein ist tot; er kann nicht eher leben / als bis ihm seine Seel, die Liebe, wird gegeben.“
Silesius, Angelus (1624-1677), schlesischer Arzt, Priester und Dichter, in: Der Cherubinische Wandersmann IV: „Der Weise suchet Ruh und findet Getümmel, sein Elend ist die Welt, sein Vaterland der Himmel.“
Silesius, Angelus (1624-1677), schlesischer Arzt, Priester und Dichter, in: Der cherubinische Wandersmann V: „Nicht alles Gut’ ist gut; Mensch, überred dich nicht!/ Was nicht im Lieb-Öl brennt, das ist ein falsches Licht.“
Silesius, Angelus (1624-1677), schlesischer Arzt, Priester und Dichter: „Wer in sich Ehre hat, der sucht sie nicht von außen./ Suchst du sie in der Welt, so hast du sie noch draußen.“
Soham (früher: Samarpan, bürgerlich: Sam Golden, *1941), amerikanischer spiritueller Lehrer, der heute vorwiegend in Deutschland, Österreich und der Schweiz öffentliche Satsangs hält, hier aus einem Satsang vom September 2017: „Vertrauen ist Wissen, daß alles richtig ist.“
Sophokles (496-406/405 v. Chr.), griechischer Dichter: „Es gibt viele Wunder auf dieser Welt, aber das größte ist doch der Mensch.“
Sprichwort: „Wo Glaube, da Liebe; / wo Liebe, da Friede; / wo Friede, da Gott; / wo Gott keine Not.“
Stehr, Hermann (1864-1940), deutscher Schriftsteller: „Wenn ein Vogel auf der Spitze des äußersten Baumzweiges sitzt, so erlebt er nur die Bewegungen des Zweiges. Rückt er tiefer hinein auf den Ast, so umfaßt er die Bewegungen von hundert Zweigen und schwankt doch nur wenig. Wählt er aber seinen Platz im Kroneninneren, hart am Stamm, so erlebt er die Bewegungen des ganzen Baumes und wird selbst nicht mehr erschüttert. Noch mehr wie diesem Vogel geschieht es einem Menschen, der bis in die Tiefe seiner Seele sinkt.“
Steiner, Rudolf Joseph Lorenz (1861-1925), österreichischer Publizist und Esoteriker, Begründer der Anthroposophie: „Denn es müssen in Zukunftszeiten die Menschen füreinander sein, und nicht einer durch den anderen. Nur so wird das Weltenziel erreicht, wenn jeder in sich selber ruht, und jeder jedem gibt, was keiner fordern will.“
Steppe, Mongolische Weisheit der: „Nicht ewig freut man sich der Ruhe und des Friedens, und doch ist Unglück und Zerstörung nicht das Ende. Wenn das Gras vom Steppenfeuer verbrannt ist, sprosst es im Sommer neu.“
Stifter, Adalbert (Pseudonym: Ostade, 1805-1868), österreichischer Schriftsteller, Maler und Pädagoge, zählt zu den bedeutendsten Autoren des Biedermeier, in: Mein Leben: „Und dann sind die Planeten, die wie unsere Erde als andere Erden in dem ungeheuren Raume schweben, der uns zunächst an uns durch sie geoffenbart wird. Dann sind weiter außer ihnen die Fixsterne, die in dem noch viel größeren Raume, den sie darstellen, bestehen, und deren Größe sowie die Größe des Raumes wir durch Zahlen ausdrücken, aber in unserem Vorstellungsvermögen nicht fassen können. Dann geht, wie unsere Fernrohre zeigen, der körpererfüllte Raum fort und fort. Wir nennen das alles die Welt und heißen sie das größte Wunder. Aber auf den Dingen der Welt ist ein noch größeres Wunder, das Leben. Wir stehen vor dem Abgrund dieses Rätsels in Staunen und Ohnmacht. Das Leben berührt uns so innig und hold, dass uns alles, darin wir es zu entdecken vermögen, verwandt, und alles, darin wir es nicht sehen können, fremd ist, dass wir seine Zeichen in Moosen, Kräutern, Bäumen, Tieren liebreich verfolgen, dass wir sie in der Geschichte des menschlichen Geschlechts und in den Darstellungen einzelner Menschen begierig in uns aufnehmen, dass wir Leben in unseren Künsten dichten und dass wir uns selber ohne Leben gar nicht zu denken vermögen.“
Stifter, Adalbert (Pseudonym: Ostade, 1805-1868), österreichischer Schriftsteller, Maler und Pädagoge, zählt zu den bedeutendsten Autoren des Biedermeier, in einem Brief vom 12.06.1856 an seinen Verleger und Buchhändler Gustav Heckenast: „Wie es sein wird, wenn wir die Grenze dieses Lebens betreten haben, wenn sein letzter Atemzug vorbei ist – wer kann es sagen? Daß alles, was göttlich ist, nicht untergehen kann, ist gewiß; geht doch nicht einmal ein Sandkorn verloren, nicht einmal ein Wassertropfen; wir wissen es und wir sehen es, daß beides nicht Nichts werden könne, sondern daß es  nur die Gestalt wechselt, was wir ja auch tun, nur langsamer und nicht so sichtlich, wie es bei einem Wassertropfen oft der Fall ist, der als Dunst in die flüssige Luft geht…“
Stramm, August (1874-1915), Dichter und Dramatiker des deutschen Expressionismus, in: Wunde: „Die Erde blutet unterm Helmkopf/ Sterne fallen/ Der Weltraum tastet./ Schauder brausen/ Wirbeln/ Einsamkeiten./ Nebel/ Weinen/ Ferne/ Deinen Blick.“
Tagore, Rabindranath (1861-1941), indisch-bengalischer Dichter und Philosoph, Nobelpreis für Literatur 1913, in: Sadhana, Das Bewusstsein der Seele: „ Der Ichstolz hält die Seele von ihrer eigentlichen Aufgabe zurück: durch Vereinigung mit der Welt und ihrem Gott zur Vollendung zu gelangen.“ (Im Ordner ‚Bewusstsein-Spiritualität‘ findet sich das berühmte Buch Tagores „Sadhana“ vollständig.)
Tagore, Rabindranath (1861-1941), indisch-bengalischer Dichter und Philosoph, Nobelpreis für Literatur 1913, in: Sadhana, Das Bewusstsein der Seele: „Nach der Lehre der Upanischaden ist der Schlüssel zum kosmischen Bewusstsein, zum Gottesbewusstsein, das Bewusstsein der Seele. Unsre Seele zu erkennen, ganz losgelöst von unserem Ich, das ist der erste Schritt zur Verwirklichung der vollkommenen Befreiung.“ (Im Ordner ‚Bewusstsein-Spiritualität‘ findet sich das berühmte Buch Tagores „Sadhana“ vollständig.)
Tagore, Rabindranath (1861-1941), indisch-bengalischer Dichter und Philosoph, Nobelpreis für Literatur 1913: „Glaube ist der Vogel, der singt, wenn die Nacht noch dunkel ist.“
Tagore, Rabindranath (1861-1941), indisch-bengalischer Dichter und Philosoph, Nobelpreis für Literatur 1913: „Gott achtet mich, wenn ich arbeite, aber er liebt mich, wenn ich singe.“
Thales (Thales von Milet, um 624-um 545 v. Chr.), vorsokratischer Naturphilosoph, Geometer, Astronom des archaischen Griechenlands, nach der Liste von Platon einer der Sieben Weisen (neben: Pittakos von Mytilene, Bias von Priene, Solon von Athen, Kleobulos von Lindos, Myson von Chenai und Chilon von Sparta): „Das Prinzip aller Dinge ist das Wasser. Aus Wasser ist alles, und ins Wasser kehrt alles zurück.“
Tibetische Meister; Weisheitslehre aus den mündlichen Überlieferungen (Menga) großer tibetischer Meister: „Abgesehen von der reinen oder unreinen Wahrnehmung in unserem Geist gibt es nichts, das uns binden könnte oder uns befreien.“
Ueland, Brenda (1891-1985), US-amerikanischen Autorin: „Stelle Dir Dich selbst als eine hell strahlende Kraft vor, erleuchtet und vielleicht für immer im Gespräch mit Gott und seinen Boten.“
Vater Unser, empfangen und übertragen von der früheren Sängerin und österreichischen Autorin esoterischer Schriften Penny McLean (Gertrude Wirschinger, *1946): „Herrscher aller Himmel,/ Dessen Name von allen in Ehrfurcht genannt wird./ Lasse Deine Vollkommenheit in uns erstrahlen,/ Lasse uns reifen durch Deinen göttlichen Willen,/ Der in allem und durch alles wirkt./ Lass unsere Arbeit gute Früchte tragen,/ Und lasse uns nicht schuldig werden,/ Noch anderen ihre Schuld zur Last legen./ Gib uns die Kraft, der Versuchung zu widerstehen,/ Und die Kraft das Böse zu überwinden,/ Um Deiner würdig zu werden in Ewigkeit./ AMEN.“
Vaterunser - übertragen aus dem Aramäischen von Neil Douglas-Klotz: „O Gebärer(in)! Vater-Mutter des Kosmos./ Bündele Dein Licht in uns - mache es nützlich:/ Erschaffe Dein Reich der Einheit jetzt./ Dein eines Verlangen wirkt dann in unserem -/ wie in allem Licht, so in allen Formen./ Gewähre uns täglich, was wir an Brot und Einsicht brauchen./ Löse die Stränge der Fehler, die uns binden,/ wie wir loslassen, was uns bindet/ an die Schuld anderer./ Lass oberflächliche Dinge uns nicht irreführen./ sondern befreie uns von dem, was uns zurückhält./ Aus Dir kommt der allwirksame Wille, die lebendige Kraft zu handeln,/ das Lied, das alles verschönert/ und sich von Zeitalter zu Zeitalter erneuert./ Wahrhaftig - Lebenskraft diesen Aussagen!/ Mögen sie der Boden sein, aus dem alle meine Handlungen erwachsen./ Amen.“
Vauvenargues, Luc de Clapier Marquis (1715-1747), französischer Philosoph, Moralist und Schriftsteller, in: Reflexionen und Maximen: „O Sonne, o Himmel, wer seid ihr? Wir haben das Geheimnis und Gesetz eurer Bewegung erlauscht. Blinde und vielleicht gefühllose Kräfte in der Hand des Wesens aller Wesen; verdient die Welt, über die ihr herrscht, unsere Ehrfurcht? Der Umsturz der Reiche, das wechselnde Antlitz der Zeiten, die Völker, die geherrscht haben, und die Menschen, die das Schicksal dieser selben Völker bestimmt, die wesentlichen religiösen Anschauungen und Gebräuche, die Religion, die Kunst, Moral und Wissenschaft -, all das, als was kann es erscheinen? Ein fast unsichtbares Atom, das man Mensch nennt, das auf der Oberfläche der Erde kriecht, dessen Lebenszeit nur einen Tag währt und das mit einem Blick das Schauspiel des Weltalls zu allen Zeiten umspannt.“
Vermutlich: Edna Ferber (1885-1968), amerikanische Schriftstellerin ungarischer Herkunft: „Weihnachten ist weder eine Jahreszeit, noch ist es ein Zeitpunkt. Es ist eine Gefühlslage. Frieden und Wohlwollen in seinem Herzen zu tragen, barmherzig zu sein und Wärme zu schenken, dies ist der wahre Geist von Weihnachten.“
Vischer, Friedrich Theodor (Pseudonyme: Philipp U. Schartenmayer, Deutobold Symbolizetti, Allegoriowitsch Mystifizinsky, 1807-1887), deutscher Literaturwissenschaftler, Theologe, Philologe, Philosoph, Schriftsteller, Politiker: „Harmonische Musik ist ein Bild der ideendurchdrungenen Welt, des ganzen, großartig nach allen Dimensionen sich ausbreitenden, nach allen Richtungen fest und schön in sich zusammenhängenden und geordneten, überall konkrete Einzelgestaltungen aus seinem Schoße an die Oberfläche hervortreibenden Universums. Die Melodie ist die Einzelgestalt, die Harmonie das Ganze.“
Vivekananda, Swami (Narendranath Datta, 1863-1902), hinduistischer Mönch und Gelehrter, Lehrer und Schriftsteller über den Yoga-Weg, den Vedanta und die Veden: „Jede Seele ist ihrem Wesen und Vermögen nach göttlich. - Das Ziel ist die Offenbarung dieses innewohnenden Göttlichen durch Beherrschung der äußeren und der inneren Natur. - Erreiche dies entweder durch Arbeit oder durch Andacht oder durch Kontrolle der seelischen Vorgänge oder durch Philosophie, durch eines oder einige oder alle - und sei frei. - Das ist das Ganze der Religion. Lehrsätze oder Dogmen oder Riten oder Bücher oder Tempel oder Bräuche sind nur nebensächliches Beiwerk.“
Voltaire (François-Marie Arouet, 1694-1778), einer der bedeutendsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung: „Die Natur ist wie die Natur. Wozu nach Vergleichen für sie suchen?“
Voltaire (François-Marie Arouet, 1694-1778), einer der bedeutendsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung: „Es ist nicht erstaunlicher, zweimal geboren zu werden als einmal. Alles in der Natur ist Auferstehung.“
Voltaire (François-Marie Arouet, 1694-1778), einer der bedeutendsten Autoren der französischen und europäischen Aufklärung: „Gäbe es keinen Gott, so müßte man ihn erfinden.“
Voodoo-Glaube: „Wer gibt, der verliert nie.“
Waggerl, Karl Heinrich (Karl Waggerl, 1897-1973), gehört als österreichischer Schriftsteller mit Übersetzungen seiner Werke in mehr als ein Dutzend Sprachen zu den meistgelesenen Autoren des 20. Jahrhunderts, in: Kleine Münze: „Wenn Gott zu dir kommen will, verläßt er dich.“
Waggerl, Karl Heinrich (Karl Waggerl, 1897-1973), gehört als österreichischer Schriftsteller mit Übersetzungen seiner Werke in mehr als ein Dutzend Sprachen zu den meistgelesenen Autoren des 20. Jahrhunderts: „Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir über alle Dinge, die wir nur auf eine Art erklären können, im Irrtum sind.“
Waggerl, Karl Heinrich (Karl Waggerl, 1897-1973), gehört als österreichischer Schriftsteller mit Übersetzungen seiner Werke in mehr als ein Dutzend Sprachen zu den meistgelesenen Autoren des 20. Jh., in: Als den Hirten der Stern erschien, Die stillste Zeit im Jahr: „….Kindheit und Jugend, das liegt weit zurück. Aber die Christnacht ist noch immer voll von Geheimnissen, sie blieb die Nacht der Offenbarung. Lang vor der Mettenzeit tritt man gern einmal vor die Tür und steht allein unter dem Himmel, nur um zu spüren, wie still es ist, wie alles gleichsam den Atem anhält und auf das Wunder wartet. Auf den Höhen sieht man schwebende Lichter, als hätten sich Sterne vom Firmament gelöst und wanderten nun ins Tal. Das sind die Laternen der Leute, die von den Bergen herab zur Kirche gegen. Einmal fand ich auf dem Weg zur Mette eine erfrorene Kuckucksblume am verschneiten Bach. Unzählige braune Samenkörner rieselten mir in die Hand, und während ich sie wieder verstreute, dachte ich bei mir, wie tröstlich es doch ist, daß sich Gottvater nicht auch von den Errungenschaften der Technik erschrecken läßt, sondern daß er nach wie vor seine altmodischen Kuckucksblumensamen erzeugt.
Denn wie ist es in Wahrheit, liebe Freunde? Leben wir nicht in einer Weltzeit des Advent? Scheint uns nicht alles von der aufkommenden Finsternis bedroht zu werden, das karge Glück unseres Daseins? Wir warten bang auf den Engel mit der Botschaft des Friedens und vergessen so leicht, daß diese Botschaft nur denen gilt, die guten Willens sind. Es ist kein Trost und keine Hilfe bei der Weisheit der Weisen und der Macht der Mächtigen. Denn der Herr kam nicht zur Welt, damit die Menschen klüger, sondern damit die gütiger würden. Und darum sind es allein die Kräfte des Herzens, die uns vielleicht noch einmal werden retten können.“
Wagner, Wilhelm Richard (1813-1883), deutscher Komponist, Dramatiker, Dichter, Schriftsteller, Theaterregisseur und Dirigent, in seinem Tagebuch aus Venedig am 29. September 1858: „Der Kampf zwischen Tag und Nacht war stets ein wundervolles Schauspiel am reinen Himmel. Rechts, mitten im dunkelrosigen Äther blinkte traulich hell der Abendstern; der Mond, in voller Pracht, warf sein funkelndes Netz nach mir im Meere aus. Nun wandt’ ich ihm zur Heimkehr den Rücken. Dem Blicke, der dahin schweifte, wo Du weilest, von wo Du nach dem Monde sähest, trat, dicht über dem verwandten Siebengestirn, ernst und hell, mit wachsendem Lichtschweife der Komet entgegen. Mir hatte er nichts Schreckendes, wie mir überhaupt nichts mehr Furcht einflößt, weil ich so gar kein Hoffen, gar keine Zukunft mehr habe; ich musste sogar recht ernst über die Scheu der Leute vor dem Erscheinen solchen Gestirnes lächeln, und wählte es mit einem gewissen übermütigen Trotze zu meinem Gestirn. Ich sah in ihm nur das Ungewöhnliche, Leuchtende, Wunderbare. Bin ich so ein Komet? Brachte ich Unglück?“
Weber, Karl Julius (auch Carl Julius Weber, 1767-1832), deutscher Schriftsteller und bedeutender Satiriker, Jurist, Privatgelehrter, in: Demokritos III, 11: „Auf einem Berge stehend umfassen wir die Natur wie das Kind, das auf einen Stuhl gestiegen ist, um den Vater desto besser umarmen zu können.“
Weisheit, Östliche: „Brauchst du dir Gott erst zu beweisen? Zündet man denn eine Fackel an, um die Sonne zu sehen?“
Whitman, Walt (Walter Whitman, 1819-1892) bedeutender US-amerikanischer Schriftsteller und Lyriker, in seinem Tagebuch: „Die Himmel über und über von Unsagbarem erfüllt. Die Milchstraße wie eine übermenschliche Symphonie, eine Ode universeller Unbestimmtheit, Wort und Ton verschmähend - eine lodernde Flamme der Gottheit, adressiert an die Seele. Alles still - die unbeschreibliche Nacht und die Sterne - weit weg und still.“
Wieland, Christoph Martin (1773-1813), deutscher Dichter, Übersetzer, Herausgeber, Professor der Philosophie und Prinzenerzieher: „Was du mit Glauben und Mut begonnen hast, das hilft dir Gott vollenden.“
Wilde, Oscar (1854-1900), irischer Schriftsteller, in: Aphorismen: „Der Skeptizismus ist der Anfang des Glaubens.“
Wolsdorff, Gert: „Die Heilkraft des seelischen Gleichgewichts kann Wunder wirken.“
Yesudian, Selvarajan (1916-1998), aus Südindien stammender Yogalehrer, hat in der Schweiz, zusammen mit Elisabeth Haich, mehrere Yogaschulen gegründet: „Erfahre zuerst die Wahrheit, wer du in Wirklichkeit bist: Geist, dein eigenes Selbst und nicht Materie. Dann wird dich die Unwirklichkeit, die Vergänglichkeit, die Begrenztheit, die Sterblichkeit, die Täuschung dieser Welt nicht mehr stören. Angst, Furcht und Leid werden dich verlassen - sogar der Tod. Wiederhole Tag und Nacht wer du bist: Ich bin Geist, der nie geborene, der nie sterbende, der ewige, der unsterbliche. Das bin ich. Das bin ich. Das bin ich.“ - Auf www.archiv-swv.de, unter: Beiwerke/Literatur/Bewusstsein - Spiritualität findet sich ein originales Übungsmanuskript für Hatha-Yoga, das S. Yesudian um 1980 entwickelt und mit Handzeichnungen versehen hatte, um es seinen Schülern in Ponte Tresa (Schweiz) zur Anleitung auszuhändigen. Ich erhielt es (2015) von einer Dame, die in seinen bzw. den Schulen Elisabeth Haichs Unterricht genommen hatte.
Zen-Buddhismus, Sayutta-Nikaya, Vers 2: „Ehrwürdiger Buddha, ich habe nachgedacht: Spirituelle Freundschaft macht doch sicher das halbe spirituelle Leben aus!“ „Sag das nicht Ananda, oh sag das nicht!“, antwortete der Buddha. „Spirituelle Freundschaft ist das ganze spirituelle Leben!“
Zen-buddhistische Weisheit: „Andere beherrschen erfordert Kraft. Sich selbst beherrschen, erfordert Stärke. Andere erkennen ist weise. Sich selbst erkennen ist Erleuchtung. Nur wer selber ruhig bleibt, kann zur Ruhestätte all dessen werden, was Ruhe sucht.“
Zen-buddhistische Weisheit: „Erfahrung ist wie eine Laterne im Rücken; sie beleuchtet stets nur das Stück Weg, das wir hinter uns haben.“
Zen-buddhistische Weisheit: „Freundlichkeit in Worten schafft Vertrauen./ Freundlichkeit im Denken schafft Tiefe./ Freundlichkeit im Geben schafft Liebe.“
Zen-buddhistische Weisheit: „Laute Freunde sind oft leise Feinde.“
Zen-buddhistische Weisheit: „Reich ist, wer weiß, dass er genug hat.“
Zen-buddhistische Weisheit: „Wer einen Fehler gemacht hat und ihn nicht korrigiert, begeht einen zweiten.“
Zen-Paradigma: „Höre auf, daran zu denken und darüber zu sprechen und es gibt nichts, was Du nicht wissen kannst.“
Zen-Sentenz: „Folge nicht den Spuren der Meister. Suche was sie gesucht haben.“
Zen-Weisheit: „Achtsamkeit führt zu tiefer Einsicht und zum Erwachen.“
Zen-Weisheit: „Alles Große kommt aus der inneren Stille.“
Zen-Weisheit: „Am wichtigsten ist innerer Friede.“
Zen-Weisheit: „Die größte Offenbarung ist die Stille.“
Zen-Weisheit: „Stille ist die höchste Errungenschaft des Selbst.“
Zweig, Stefan (1881-1942), österreichischer Schriftsteller: „Nur wer früh seine Seele weit auszuspannen gelernt, vermag später die ganze Welt in sich zu erfassen.“